Beim Check-In, an der Sicherheitskontrolle oder beim Boarding kommt es vor, dass Passagiere den Anweisungen des Flughafen- oder Flugpersonals widersprechen und im schlimmsten Fall ausrasten. In diesem Jahr kam es am Flughafen Schwechat bereits 233 Mal zu solchen Vorfällen. Bei mehr als 90.000 Passagieren täglich sind die Vorfälle relativ gering, dennoch gilt null Toleranz bei "unruly passengers", wie Flughafenchef Julian Jäger betont.
Die Konsequenzen können von Flugverboten über Hausverbote bis hin zu Strafanzeigen reichen. Häufig sind Alkohol oder Drogen der Auslöser. Bei der Austrian Airlines (AUA) macht das 20 Prozent der Fälle aus. Auch Rauchen an Bord kommt vor.
Zwischen 2019 und 2024 verdoppelte sich die Zahl der Problempassagiere bei der AUA. Im vergangenen Jahr gab es 588 Vorfälle, 476 davon an Bord. Von Januar bis Mai dieses Jahr gab es 237 Vorfälle, 68 davon am Boden. Wie die "Niederösterreichischen Nachrichten" berichten, hat die AUA bereits zehn Passagiere mit Flugverboten bis zu fünf Jahren bestraft.
Zusätzlich haben das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI), Austro Control, die Fluggesellschaften und Flughäfen klare Regeln festgelegt. Es gibt nun eine "null Toleranz"-Politik bei Eskalationen. Die "gemeinsame Erklärung" wurde in einem Medientermin unterzeichnet, unter anderem von Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ), der betonte: "Sicherheit im Luftverkehr ist kein Verhandlungsthema. Wer fliegt, muss sich an Regeln halten".
Teil der Vereinbarung sind unter anderem klare Regeln, frühzeitige Aufklärung über Konsequenzen wie Geldstrafen oder Hausverbote, Schulungen für das Flug- und Bodenpersonal sowie die Bildung einer Taskforce unter Leitung des Ministeriums zur Koordination und Weiterentwicklung der Maßnahmen.