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Austro-Pornostar: "Barbara Karlich Show änderte alles"

Pornostar Mick Blue verrät, wie seine Familie auf seine Berufswahl reagierte und was sich nach einem Auftritt bei der "Barbara Karlich Show" änderte.

Andre Wilding
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Pornostar Mick Blue hatte einen Auftritt bei der "Barbara Karlich Show"<br>
Pornostar Mick Blue hatte einen Auftritt bei der "Barbara Karlich Show"
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"Was willst du eigentlich einmal werden, wenn du groß bist?" Eine Frage, mit der sich früher oder später wohl jeder konfrontiert sieht und die man im Laufe seines Lebens noch das eine oder andere Mal von Familie, Verwandten und Freunden zu hören bekommt - in welcher Form auch immer.

Und nicht selten kommt es dabei vor, dass sich der Berufswunsch oder eben die Wahl der angestrebten Tätigkeit mit zunehmendem Alter und je nach Ausbildung das eine oder andere Mal noch ändert. Auch für Pornostar Mick Blue stand in jungen Jahren noch nicht genau fest, welchen Weg er später einmal einschlagen wird.

Der Österreicher entschied sich als junger Heranwachsender erstmals für eine Lehre als Bürokaufmann. "In diesem Beruf habe ich dann fast sechs Jahre inklusive der Lehre gearbeitet", erzählt der gebürtige Steirer im Gespräch mit "Heute". Doch im Laufe der Zeit sei in seinem Kopf schließlich ein anderer Berufswunsch herangewachsen: Pornodarsteller.

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    Austro-Pornostar Mick Blue hat in seiner Karriere bereits mit unzähligen Frauen vor der Kamera Sex gehabt. <em>"Heute" </em>gibt eine (kleine) Auswahl &gt;&gt;&gt;
    Austro-Pornostar Mick Blue hat in seiner Karriere bereits mit unzähligen Frauen vor der Kamera Sex gehabt. "Heute" gibt eine (kleine) Auswahl >>>
    Instagram / Screenshot

    "Es ist immer in meinem Kopf herumgegeistert, dass ich das gerne machen würde", verrät der heute 44-Jährige weiter. Der "normale" Berufe hätte aber immer Vorrang gehabt. Er sei schließlich kaufmännischer Leiter einer Firma geworden und habe dort auch gut verdient. "Aber der Geschäftsführer und ich haben uns dann entschlossen, dass wir getrennte Wege gehen", so Blue weiter.

    Der Österreicher nutzte die kurze Auszeit und fing in der Versicherungsbranche zu arbeiten an, wo er Lebensversicherungen verkaufte. "Das hat am Anfang recht gut funktioniert, aber ich bin nicht der Verkäufer-Typ", sagt Blue zu "Heute". Diese Zeit hätte er daher dazu genutzt, um "mich intensiver in der Porno-Industrie umzuschauen." In Zeitungen wurde er schließlich auf Inserate für Sex-Castings aufmerksam und nahm daran teil.

    "Bua, könntest nicht was anderes machen?"

    Außerdem borgte er sich in Videotheken Sex-Filme aus, schrieb zahlreiche Briefe an Erotik-Produktionen und bewarb sich so als Pornodarsteller. Als Bürokaufmann oder Verkäufer von Versicherungen wollte Blue fortan nicht mehr arbeiten. Seinen Berufswunsch hatte er mit Anfang 20 nun klar vor Augen: Pornostar!

    Doch es gab noch ein kleines Problem und eine schwierige Aufgabe zu meistern. Denn die Eltern wussten noch nichts von der angestrebten Porno-Karriere des Sohnemanns. Und wie bringt man seinen Eltern überhaupt bei, dass man fortan in der Sex-Branche als Darsteller arbeiten möchte. Eines Tages nahm Blue schließlich seinen ganzen Mut zusammen und übermittelte seinen Eltern die frohe Botschaft. Deren Reaktion ließ allerdings zu wünschen übrig.

    "Meine Mama und mein Papa haben gesagt: 'Bua, könntest du nicht was anderes machen?'", erinnert sich der Steirer an jenen Moment zurück. Auf der Berufswunsch-Liste für ihren Sohn hatte "Pornodarsteller" nämlich jetzt nicht unbedingt (weit) oben gestanden. Doch davon ließ sich Mick Blue nicht abhalten und er blieb hart. Seine Eltern haderten dennoch mit dem eingeschlagenen Weg ihres Sohnes.

    Mick Blue bei der "Barbara Karlich Show"

    "Ich habe ihnen dann erklärt, dass ich das jetzt machen werde", erzählt Blue im "Heute"-Interview weiter. Seine Eltern hätten seine Tätigkeit schlussendlich akzeptiert und auch gesehen, dass er damit Geld verdient "und ich meine Fixkosten damit bezahlen kann." Das sei für seine Eltern extrem wichtig gewesen, dennoch wurde Micks Job zu Beginn nicht unbedingt an die große Glocke gehängt.

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      Mick Blue und seine Ehefrau und Pornostar Anikka Albrite
      Mick Blue und seine Ehefrau und Pornostar Anikka Albrite
      Instagram/ mickblueracing

      Als nach einiger Zeit dann die ersten deutschen Porno-Filme mit Mick Blue rauskamen, fanden schließlich immer mehr Leute heraus, womit der Steirer sein Geld verdient. Und auch ein Auftritt bei der "Barbara Karlich Show" im ORF trug einen großen Teil dazu bei, dass die Tätigkeit des Steirers innerhalb der Verwandten und Freunde nicht mehr länger ein Geheimnis war. Ein Wendepunkt - auch für seine Mutter.

      "Meine Mama hatte zu dieser Zeit ein Café in einem Tennis-Center und wurde immer öfters darauf angesprochen", erzählt der Österreicher. Und die Reaktionen auf Micks Job und seinen Auftritt bei Fernseh-Moderatorin Barbara Karlich seien mehr als nur positiv gewesen, auch von den Geschwistern seiner Mutter und anderen Bekannten. "Als sie das gesehen hat, hat sie sich gedacht: 'Ach, irgendwie kann ich stolz darauf sein'", lacht Blue.

      "Meine Tanten sind meine größten Fans"

      Aber hat seine Mutter jemals einen Porno-Streifen von ihm gesehen, oder hält Blue diese vor ihren Augen unter Verschluss? "Sie hat einen Film von mir gesehen", erklärt der 44-Jährige und ergänzt: "Der Sex war aber rausgeschnitten." Mama Blue hat also nur die schauspielerische Leistung ihres Sohnes zu Gesicht bekommen. Und ihr Fazit: "Der Bua macht das gut!"

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        Mick Blue kommt ursprünglich aus der Steiermark und ist einer der größten männlichen Pornostars überhaupt.
        Mick Blue kommt ursprünglich aus der Steiermark und ist einer der größten männlichen Pornostars überhaupt.
        Hubert Boesl / dpa / picturedesk.com

        Doch nicht nur seine Mutter hat das schauspielerische Talent von Mick Blue bereits bewundern dürfen, sondern auch andere Mitglieder der Familie. Darunter auch seine Tanten. Und die waren offenbar richtig aus dem Häuschen. "Seitdem meine Tanten einen Film von mir gesehen haben, sind sie meine größten Fans", hatte der Österreicher etwa bereits bei einer Fragerunde von "WoodRocket's Birthday" im Jahr 2018 ausgeplaudert.

        Während die Geschwister seiner Mutter also relativ schnell stolz auf ihren Neffen waren, hatte sich die Begeisterung seiner Onkel zu Beginn in Grenzen gehalten. Drei Monate lang redeten sie sogar nichts mit Blue, wie er im folgenden Video (Anm. ab Minute 2:35 Uhr) verrät. Mittlerweile gehöre dies aber der Vergangenheit an und seine Familie kann mit Micks Job gut leben.

        Stolze Familie

        Kein Wunder! Denn Mick Blue gehört mittlerweile zu den bekanntesten und erfolgreichsten Pornodarstellern überhaupt. Bis dato hat der Steirer über 4.000 professionelle Sex-Szenen gedreht und mit rund 5.000 Frauen vor der Kamera Sex gehabt. Regelmäßig wird der 44-Jährige für seine Leistungen ausgezeichnet und ist im Besitz der wichtigsten Preise der Erotik-Branche.

        Egal ob den Venus-, den XRCO- oder den AVN-Award, die höchste Porno-Ehrung, die ein Pornodarsteller bekommen kann. Der Steirer hat sie alle gewonnen - und zwar mehrmals! Mehr als 150 Mal war der Österreicher für den Porno-"Oscar" bereits nominiert, 2015, 2016 und 2017 gewann er den Award für "Performer of the Year by AVN". Bei den XRCO-Awards wurde er in den Jahren 2015, 2016, 2017 und 2020 ebenfalls als "Male Performer of the Year" ausgezeichnet.

        Eine Leistung, auf die nicht nur Mick Blue selbst mehr als nur stolz ist, sondern auch seine Ehefrau Anikka Albrite sowie seine ganze Familie. Mittlerweile ist der Steirer aber nicht nur als Darsteller aktiv, sondern arbeitet auch hinter der Kamera als Regisseur. So drehte er unter anderem mit der Produktion "Evil Angel" die Porno-Serie "UNCUT", die Fans auf OnlyFans sehen können.

        Tanzender Pornostar

        Im nächsten Teil der "Mick Blue"-Reihe am 12. Juni verrät der Steirer, in welchen heimischen Sendungen und Serien er gerne einmal auftreten bzw. mitspielen möchte und welche Einladung zu einem Ball er sicher nicht ablehnen würde. "Das wäre sicher lustig und ein Spaß", schmunzelt der Österreicher.