Die Hitze kommt nach Österreich zurück! Hoch "Ines" sorgt bis inklusive Sonntag in ganz Österreich für viel Sonnenschein und zunehmend heiße Wetterverhältnisse. Laut UBIMET-Prognose werden am Wochenende bis zu 35 Grad erreicht. Einzelne Gewitter inklusive.
Doch es geht noch weiter, zu Beginn der neuen Woche übernimmt das Hoch "Julia" die Oberhand. Die meist stabile und heiße Wetterphase setzt sich dadurch fort. Meteorologen sprechen bereits von einer "länger anhaltenden Hitzewelle".
"In Innsbruck z.B. gibt es jetzt 9 Tage in Serie mit 30 bis 35 Grad", informiert ORF-Meteorologe Manuel Oberhuber. Auch andere etablierte Wetter-Dienste sehen die Höchsttemperaturen der kommenden Tage in diesem Bereich.
Es gibt aber auch Ausreißer! Das bei kostenlosen Handy-Apps weitverbreitete US-amerikanische GFS-Modell (Global Forecast System) schockt mit seiner Temperaturprognose regelrecht. Demnach könnten am Sonntag im Osten Österreichs bis zu 40 Grad erreicht werden. Uff...
"Vielleicht findest Du auf deinem Handy oder in Boulevard-Medien Prognosen für Sonntag mit 40 Grad. Die gibt es – sind aber nicht glaubwürdig", erklärt der bekannte Meteorologe Marcus Wadsak auf BlueSky. Die Horror-Prognose von 40 Grad bezeichnet er als "Quatsch"!
Deshalb sei es so wichtig, immer mehrere Wettermodelle miteinander zu vergleichen. Das angesprochene Ami-Modell, das von vielen Wetter-Apps genutzt werde, sei "fix nicht das beste für Österreich", so Wadsak. Das werde spätestens am Sonntag auch evident.
Für deutlich treffsicherer ("gutes Zeug") hält er etwa ECMWF vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage und ICON vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Wadsak enthüllt auch, dass er als echter Wetterfreak selbst elf (!) verschiedene Wetter-Apps am Handy habe. Denn die Qualität der dahinterliegenden Modelle ändert sich immer wieder. Auch in der ORF-Wetterredaktion würden er und seine Kollegen immer mehrere Modelle miteinander vergleichen, um zu möglichst treffsichersten Prognosen zu kommen.
Apropos Prognosen. Durch das Netz geistern auch solche, die schon vor Monaten einen "Höllensommer" vorhergesagt hatten. Laut dem Schweizer Wetter-Experte Jörg Kachelmann ist auch das völliger Quatsch. Leider würden die Aussagen einiger weniger "Scharlatane" der Branche in Online-Medien massig Verbreitung finden.
Niemand könne drei Monate im Voraus sagen, wie das Wetter wird, hält der bekannte Meteorologe eindeutig fest. Wer schon im Frühjahr behaupte, dass im Sommer die Hölle losbreche, verbreite schlicht Unsinn. Ernst nehmen könne man nur Vorhersagen für die nächsten ein bis zwei Wochen.
Der Grund: die Wettermodelle seien sich derzeit alles andere als einig! Das amerikanische System rechne etwa mit einem feuchten Gewitter-Sommer, das europäische Modell eher mit trockenem, aber nicht extrem heißem Wetter.
Beide seien sich lediglich darin einig, dass es wohl insgesamt etwas zu warm werde – aber das sei wegen des Klimawandels ohnehin fast immer der Fall, schließt Kachelmann.