Die Schüler des BORG Dreierschützengasse versammelten sich am Tag nach dem Amoklauf vor der Helmut-List-Halle, auch der Schutzpsychologische Dienst und das Kriseninterventionsteam sind da.
"Die begleiten die Kinder, die Lehrer auch, die psychologische Hilfe brauchen, um das Geschehene irgendwann zu verarbeiten, was jetzt auch nicht gelingen kann, muss man ganz offen sein", erklärt Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner. "Sie haben auch eine Hotline eingerichtet bei uns, um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen".
Diese Woche bleibt der Schulbetrieb noch ausgesetzt: "Die Polizei schaut sich das Gebäude an. Wenn es freigegeben ist, dann wollen wir den Schulbetrieb aufnehmen. Alle Psychologen haben gesagt, dass es für die Kinder besser ist, wenn sie in einem gewohnten Umfeld sind".
"Wir haben so um die 10 Schüsse gehört – es war einfach nur schrecklich", berichten Anrainer im Gespräch mit "Heute". Sie standen zum Zeitpunkt der Tat auf ihrem Balkon, direkt gegenüber der Schule. "Wir waren wie erstarrt. Wir wussten nicht, was los ist – und haben einfach nur gehofft, dass es bald vorbei ist."
Die Nachbarn beobachteten, wie Minuten später schwer bewaffnete Einsatzkräfte eintrafen und das Schulgebäude stürmten. Laut offiziellen Angaben fielen bis zu 40 Schüsse. Noch immer stehen die Anrainer unter Schock.
"So etwas kennt man aus den USA – aber bei uns?" Sie fordern jetzt mehr Sicherheit an Schulen: etwa Zugangsschleusen, gesicherte Eingänge oder mehr Überwachung. "Die Politik darf das nicht einfach so hinnehmen."
Eine Frau, die zufällig an der Schule vorbeispazierte, schildert im Gespräch mit "Heute" ihre tiefe Betroffenheit. Obwohl sie niemanden aus dem BORG kennt, lässt sie das Geschehene nicht los: "Ich arbeite als Beerdigungsleiterin, habe viele Trauerfeiern organisiert und selbst Reden gehalten – aber hier könnte ich das nicht. Das geht mir zu nahe."
Besonders der Gedanke an ihre Enkelkinder lässt sie nicht los: Sie besuchen zwar eine andere Schule – "aber was wäre gewesen, wenn?"
Auch das Schicksal der Mutter des Täters beschäftigt sie: "Ich denke viel an sie. Was sie gerade durchmacht, kann man sich kaum vorstellen." Ihre Gedanken gelten den Opfern – und allen, die dieses Grauen miterleben mussten.
Ennio Resnik (18), Schulsprecher des BORG Dreierschützengasse: "Ich möchte im Namen unserer Schulgemeinschaft eindringlich darum bitten, den Schülerinnen und Schülern in dieser schweren Zeit mit Respekt und Zurückhaltung zu begegnen. Viele von uns stehen unter Schock und beginnen erst jetzt zu begreifen, was geschehen ist. Es ist entscheidend, dass wir Raum zur Verarbeitung bekommen – ohne medialen Druck oder persönliche Übergriffe. Bitte wahren Sie unsere Privatsphäre und helfen Sie mit, dass unsere Schule ein Ort des Schutzes und der Rücksicht bleiben kann."