Es ist ein schwarzer Tag in Österreichs Geschichte. Ein Amoklauf in einer Grazer Schule kostete 10 unschuldigen Menschen das Leben. Der Täter, ein 21-jähriger Ex-Schüler, soll gegen 10.00 Uhr mit einer Schrotflinte und einer Glock-Pistole das Feuer eröffnet haben.
Am Tag nach dem schrecklichen Attentat, versammeln sich Schüler und Lehrer in der Listhalle, um gemeinsam die erlebten Momente aufzuarbeiten. "Insgesamt ist es wirklich ein sehr, sehr trauriges Ereignis. Wir haben gestern alle Lehrkräfte der Schule eingeladen in eine andere Schule und mit ihnen alles besprochen", führte Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner aus.
"Heute hier ist der Schutzpsychologische Dienst, das Kriseninterventionsteam (KIT) ist da. Dankenswerterweise ist die Polizei auch da und begleitet und schützt die Jugendlichen und die Lehrer auch insgesamt. Und die haben eine Hotline eingerichtet bei uns, aber auch an die Schulen hinausgeschickt, welche Hotlines oder welche Institutionen zur Verfügung stehen, um mit Rat und Tat zur Seite zu stelle", erklärte sie weiter.
Bis Freitag ist der Schulbetrieb zudem "freigegeben, also die Kinder sind jetzt freiwillig da, um unsere Angebote anzunehmen". "Die Polizei schaut sich das Gebäude an, die Ermittlungen laufen insgesamt und die Polizei muss das Gebäude freigeben. Wenn das Gebäude freigegeben ist, dann wollen wir den Schulbetrieb aufnehmen, weil alle Psychologen auch gesagt haben, dass das für die Schule und für die Kinder besser ist, wenn sie in einem gewohnten Umfeld sind", erklärte die Direktorin, wie es nun weitergeht.
"Was die Benotung, die Leistungsbeurteilung betrifft, haben wir gesagt, wir können die Matura strecken, auch bis 4. Juli hinaus", so Meixner. Die Lehrer würden zudem selbst entscheiden, ob bei der Leistungsbeurteilung noch etwas notwendig ist oder nicht.
Viel wichtiger ist jetzt aber, was in den nächsten Tagen passiert. Am Mittwoch seien die Klassen jedenfalls in der Listhalle eingeteilt und Schulpsychologen sind vor Ort, ebenso wie das KIT. "Die begleiten die Kinder, die Lehrer auch, die psychologische Hilfe brauchen, um das Geschehene irgendwann zu verarbeiten, was jetzt auch nicht gelingen kann, muss man ganz offen sein", so die Direktorin.
Besonders betroffen von dem Amoklauf waren zwei Klassen. "Eine ist in einer unteren Etage, eine Klasse in der oberen Etage. Es ist nicht klar, warum man diese Klassen ausgewählt hat, aber dort war die Situation sehr, sehr schwierig und ernst", erklärte Meixner auf "Heute"-Nachfrage.
Der Täter sei insgesamt drei Jahre auf der Schule gewesen, habe eine Klasse wiederholt und ist dann ausgestiegen. Warum die schreckliche Tat nun Jahre später passiert sei, könne man nicht sagen. "Da müssen Sie Psychologen oder psychiatrische Institutionen fragen", führte die Direktorin aus.