Geschäft mit Plagiat

Chinesischer Künstler gewinnt Plagiatsprozess in Wien

Ein chinesischer Künstler siegt mit Hilfe von Star-Anwalt Zanger vor dem Handelsgericht Wien – das Urteil setzt ein Zeichen gegen Produktpiraterie.
Wien Heute
10.09.2025, 14:11
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Der international bekannte Künstler Xiaowu Gao hat einen spektakulären Sieg gegen das Möbelunternehmen Kare errungen. Mit Unterstützung des Wiener Juristen Georg Zanger, Präsident der Austrian Chinese Business Association, setzte Gao seine Urheberrechte erfolgreich durch – in Österreich ebenso wie gegen die deutsche Mutterfirma.

Künstler sah keinen Cent

Im Zentrum des Prozesses stand die Skulptur "Welcome Guests": eine freundlich wirkende Figur in gebückter Haltung. Genau dieses Werk wurde laut Klage von Kare kopiert und online – in der größten Ausführung um 1.400 Euro – verkauft. Der Künstler sah keinen Cent davon, ihm steht Schadenersatz zu. Das Handelsgericht Wien bestätigte nicht nur die einstweilige Verfügung, sondern bekräftigte das Urteil nun auch in zweiter Instanz. Ein starkes Zeichen für den Schutz geistigen Eigentums in der EU.

Juristischer Schachzug

Das Urteil ist sowohl gegen die deutsche Kare Online GmbH mit Sitz in München als auch gegen die österreichische Tochter gültig. Möglich machte das ein juristischer Schachzug von Zangers Kanzlei. Begründet wurde das mit der "Ubiquität des Werkes" – also der grenzenlosen Sichtbarkeit im Internet.

Gegen Produktpiraterie

"Geistiges Eigentum ist keine Einbahnstraße. Wir konnten Gaos Urheberrecht erfolgreich schützen und europäischer Produktpiraterie einen Riegel vorschieben. Dieser Musterprozess wird viele weitere Künstler aus China ermutigen, ihr Recht in Europa einzufordern", so Anwalt Zanger.

Weitere Klagen in Vorbereitung

Doch damit ist der Fall für Zanger nicht abgeschlossen. Weitere Klagen sind bereits in Vorbereitung – gegen Firmen, die mit ähnlichen Plagiaten handeln sollen. Möglich sind hohe Strafen, kopierte Werke könnten zerstört werden müssen. Selbst bearbeitete Versionen ohne Zustimmung verletzen laut Gericht das europäische Urheberrecht.

Die Entscheidung könnte zum Präzedenzfall werden – und hat das Potenzial, die Rechte asiatischer Künstler in Europa dauerhaft zu stärken. "Entsprechende Klagen sind unionsweit in jedem Land möglich", erläutert Zanger.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.09.2025, 14:13, 10.09.2025, 14:11
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen