Dunkle Wolken, kalter Wind, Starkregen und Gewitter unterbrechen derzeit den Sommer in Österreich. Für einige Menschen ist das kein Grund, auf ihre geliebten Freizeitaktivitäten in der Natur zu verzichten. Ein Fehler - auch, wenn es nicht gerade blitzt und donnert.
Schon bei Regen sollte auf bestimmte Aktivitäten verzichtet werden, um Verletzungen oder Schlimmeres zu vermeiden. So können das Radfahren, Skateboarden, Rollerbladen oder auch das Wandern auf unebenem Gelände aufgrund des rutschigen Untergrundes gefährlich werden. Doch nicht nur das, selbst das Laufen stellt eine Gefahr dar.
Wer glaubt, durch starken Regen laufen zu müssen, der könnte am Ende im Krankenhaus landen. Der Grund: Durch den Regen bildet sich auf der Straße ein dünner Wasserfilm, der durch die Vermischung mit Straßenstaub, Öl und anderen Verunreinigungen zu einer gefährlichen Rutschpartie werden kann.
Das gilt nicht nur für Jogger, sondern auch jene, die vor den Regentropfen fliehen wollen. Übrigens bleibt man durch den schnellen Schritt nicht unbedingt trockener. In Studien haben Wissenschaftler bereits belegt, dass es ganz unterschiedliche ideale Geschwindigkeiten gibt, um von möglichst wenig Tropfen getroffen zu werden. Abhängig ist dies von der Beschaffenheit des Regens, der Windgeschwindigkeit und der Form des eigenen Körpers. Dabei handelt es sich allerdings um eine komplizierte Berechnung, mit der wohl niemand im strömenden Regen stehen will.
Weit wichtiger ist jedoch, bei einem Unwetter Seen, Flüsse und auch Pools zu verlassen. Keine Frage, das gilt vor allem für Gewitter, da das Wasser die Spannung hervorragend weiterleitet. Doch ein noch viel größeres, tödlicheres Risiko ist es, bei starkem Regen zu schwimmen.
Durch die aufs Wasser aufschlagenden, großen Regentropfen entsteht ein feiner Nebel aus kleinen Wassertropfen - die sogenannte Gischt. Atmet man diese ein, kommt es häufig zu einem Krampf der Stimmritzen im Bereich des Kehlkopfes, wodurch die Atmung erschwert wird. Die Gefahr, in Panik zu geraten und zu ertrinken, ist dabei sehr hoch.
Ist das Unwetter vorbei, gelten vor allem natürliche Gewässer immer noch als gefährlich. Der Grund: Wer nach einem Starkregen in den Badesee springt, könnte in Kolibakterien schwimmen. Das ist für einen gesunden Erwachsenen, der beim Schwimmen kein Wasser schluckt, zwar unbedenklich, wenn auch ekelhaft, für kleine Kinder jedoch ein Risiko.
„Nach Unwettern mit Starkregen besteht die Möglichkeit, dass Fäkalien in das Seewasser gelangen.“
"Nach Unwettern mit Starkregen besteht die Möglichkeit, dass Fäkalien in das Seewasser gelangen", warnt Werner Windhager von der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). Deshalb werde bei der regelmäßigen Überprüfung der Badegewässer speziell auf diese Keime geachtet: "Die wichtigsten Kriterien sind die Indikatorkeime E. coli und intestinale Enterokokken (typische Fäkalkeime). Erhöhte Keimzahlen weisen auf eine Verschmutzung des Badegewässers hin."
Werde ein Grenzwert – bei E. coli 1000 KBE/100 ml, bei intestinalen Enterokokken 400 KBE/100 ml – überschritten, müssen ehebaldigst eine Nachkontrolle und bei anhaltender Überschreitung Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität durchgeführt werden. Im Zuge dessen kann es auch zu einem Badeverbot kommen, die von den jeweils zuständigen Landesbehörden ausgesprochen wird.