Erst vor kurzem hatte Deutschlands Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) regelmäßige Abschiebungen nach Afghanistan angekündigt. In der Nacht auf Mittwoch dürfte nun der Startschuss dafür erfolgt sein.
Wie die "Bild" berichtete, wurde ein afghanischer Intensiv-Straftäter aus Bayern nach Kabul geflogen. Dort soll der Mann am frühen Mittwochmorgen den Behörden der Taliban-Regierung übergeben worden sein. "Wer in Deutschland Straftaten begeht, verwirkt sein Bleiberecht", sagte Dobrindt gegenüber der Zeitung.
Dem Innenminister zufolge sei es im Interesse Deutschlands, dass Straftäter und Gefährder aus Afghanistan das Land verlassen müssen. In Zukunft sollen weitere Abschiebeflüge nach Kabul folgen. Diese wurden 2021 ausgesetzt, ehe sie im Jahr 2024 wieder aufgenommen wurden – jedoch nicht direkt.
Beifall für die nunmehrige Aktion gab es aus Österreich. Laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) würden Deutschland und Österreich eine "starke Allianz bei gesamteuropäischer Migrationswende" bilden und diese vorantreiben.
"Die heutige Abschiebung eines verurteilten Straftäters von Deutschland direkt nach Afghanistan ist dabei ein nächster wichtiger Schritt, auf dem von Österreich und Deutschland gemeinsam eingeschlagenen Weg einer harten, konsequenten und gerechten Asylpolitik", so Karner.
Gleichzeitig wurde seitens des heimischen Innenministeriums betont, dass Österreich als erstes europäisches Land vor wenigen Wochen die ersten beiden Abschiebungen direkt nach Afghanistan durchgeführt hat. Weitere seien bereits in Vorbereitung.