Syrer, Türken, Rumänen

Diese Zuwanderer kassieren das meiste Arbeitslosengeld

Zahlen des AMS zeigen – mittlerweile sind 364.419 Menschen ohne Job, 43 Prozent davon Ausländer. Woher die stammen? Auch das belegt die Statistik.
Team Wirtschaft
02.07.2025, 05:30
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Fachleute quer durch alle Institutionen sind sich einig: Österreichs Wirtschaft dürfte heuer, anders als ursprünglich befürchte, die längste Rezession in der Nachkriegszeit überwinden und zumindest nicht weiter schrumpfen.

Erster Lichtblick für heimische Wirtschaft

Zuletzt hatten Wifo und Institut für Höhere Studien ihre Prognosen nach oben korrigiert. Das Wirtschaftsforschungsinstitut geht demnach für heuer von einer Stagnation aus, also einer schwarzen Null, das IHS erwartet hingegen ein zartes Plus von 0,1 Prozent. 2026 dürften es dann +1,2 Prozent (Wifo) bzw. +1,0 Prozent (IHS) werden.

Zahl der Beschäftigungslosen steigt rasant

Den heimischen Arbeitsmarkt vermag der Mini-Lichtblick allerdings (noch) nicht anzukurbeln. Im Gegenteil: Aufgrund der mittlerweile seit zwei Jahren anhaltenden Rezession schießen die Arbeitslosenzahlen weiter nach oben. Konkrete waren laut Arbeitsmarktservice im Juni bereits 364.419 Menschen ohne Arbeit, 26.368 Personen bzw. 7,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Die meisten Jobsuchenden gibt es demnach mit 52.879 Personen (+10,6 Prozent) im Handel, gefolgt von Beherbergung und Gastronomie (35.733, +7,2 Prozent) sowie in der Warenherstellung, also in der Industrie. Hier waren im abgelaufenen Juni 31.716 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 13,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

57 Prozent der Arbeitslosen in Wien sind Fremde

Was die Statistik ebenfalls zeigt: 158.064 bzw. 43,4 Prozent der 364.419 Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern besitzen keine österreichische Staatsbürgerschaft, werden also in der AMS-Datenbank als Ausländer geführt. Am größten war der Ausländer-Anteil an Arbeitslosen demnach im Juni in Wien mit 56,5 Prozent. Hier besaßen fast 88.200 der insgesamt 156.026 Beschäftigungslosen keinen österreichischen Pass.

Hoher Anteil auch in Vorarlberg und Salzburg

Ebenfalls auffallen hoch war der Fremdenanteil inklusive Schulungsteilnehmern zuletzt mit 42,4 Prozent in Vorarlberg, gefolgt von Salzburg (40,2 Prozent), Oberösterreich (37,7 Prozent), Tirol (37,6 Prozent) und der Steiermark (35,7 Prozent). Niederösterreich kam auf 27,4 Prozent, in Kärnten waren es 25,2 Prozent, im Burgenland 23,3 Prozent.

Österreicher vor Syrern, Türken, Rumänen

Zusätzlich gibt die Arbeitsmarkt-Datenbank Aufschluss über die genaue Herkunft der Arbeitslosen. 206.355 waren demnach Österreicher. Auf Platz zwei in der Nationalitäten-Hitparade rangieren – wie bereits in den vergangenen Monaten – die Syrer. 24.560 wurden zuletzt beim AMS als jobsuchend geführt, gegenüber Vorjahr ein Rückgang um 4,3 Prozent. Dahinter folgen Menschen aus der Türkei (13.617 Personen, +5,4 Prozent).

Top-Plätze im Länder-Ranking belegen zudem Rumänen (12.559, +11,6 Prozent), Serben (11.412 Arbeitslose, +4,1 Prozent) und Afghanen (9.741, +7,8 Prozent). Extrem stark haben die Ukrainer zugelegt – nämlich um 53,5 Prozent auf 8.901 Personen.

Fast 80 Prozent der arbeitslosen Syrer leben in Wien

Was an den Zahlen auch auffällt: Wien scheint ein Magnet für Arbeitslose zu sein. Demnach leben 79,3 Prozent der beim AMS erfassten Syrer in der Bundeshauptstadt. Bei Polen sind es 77 Prozent, bei Serben 73,9 Prozent, bei Somaliern 68,2 Prozent, bei Iranern 67,3 Prozent, bei Afghanen und Irakern jeweils rund 64 Prozent. Bewohner der Russischen Föderation kommen auf 58,4 Prozent, Ukrainer auf 57,6 Prozent, Mazedonier auf 51,1 Prozent, Italiener auf 50,4 Prozent, Slowaken auf 48 Prozent, Türken auf 47,4 Prozent.

Von Arbeitslosen mit österreichischer Staatsbürgerschaft wohnen 32,9 Prozent in Wien.

{title && {title} } tmw, {title && {title} } Akt. 03.07.2025, 09:30, 02.07.2025, 05:30