Sündhaft teure Armbanduhren, Manschettenknöpfe, Ringe und über 100.000 Euro Bargeld fanden Ermittler der Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) in einem geheimen Tresor. Die Gegenstände sollen niemand geringerem als dem gefallenen Immohai und Pleitier René Benko gehören.
Die Gegenstände wurden bereits Ende Jänner gefunden, doch könnten nun für Natalie Benko, die Frau von René Benko, zum Verhängnis werden. Das zeigt jetzt eine Durchsuchungsanordnung, die erst vergangene Woche zu einer Hausdurchsuchung führte.
René Benko steht im Verdacht, "Vermögen verheimlicht, beiseitegeschafft oder verringert zu haben und dadurch die Befriedigung seiner Gläubiger vereitelt oder geschmälert zu haben", heißt es in der Durchsuchungsanordnung, die dem "Kurier" vorliegt. Und dabei soll Benko Hilfe von seiner Frau Hilfe erhalten haben – ihr wird nun Beitragstäterschaft zur betrügerischen Krida ihres Mannes vorgeworfen. Sie bestreitet die Vorwürfe.
Die Vorwürfe gegen Benkos Frau wiegen schwer. Der geheime Tresor, den sich Natalie Benko im März 2024 angeschafft und in einem Haus ihrer Tante in Tirol aufstellen hat lassen, lässt die Beamten einen Beitrag in der Causa vermuten. Denn sie soll Benko den Safe zur Verfügung gestellt haben.
Der gescheiterte Immohai habe dann im Zuge des Konkursverfahrens mehrere Vermögenswerte verschwiegen. Darunter neun Armbanduhren, die auf Fotos auf seinem Handy gesichtet wurden. Der Verbleib der 388.000 Euro teuren Schmuckstücke blieb lange unbekannt.
Ende Jänner 2025 wurden die Ermittler dann fündig: In dem Safe befanden sich elf Herren-Armbanduhren, acht Manschettenknöpfe, 120.000 Euro Bargeld und sieben Ringe gefunden. Acht von den Uhren konnten mittels Fotos auch Benko zugeordnet werden.
Brisant dabei: Laut Anklage wurde der Tresor am 6. März 2024 gekauft – das ist jener Tag, an dem Benko den Insolvenzantrag stellte. In einer Haftprüfungsverhandlung im April 2025 sagte der Pleitier, dass er zu Weihnachten 2021 beiden minderjährigen Söhnen jeweils vier der im Tresor gefundenen Uhren und je zwei Paar Manschettenknöpfe geschenkt habe. Und aufgrund des Alters wurden die Wertgegenstände in dem Tresor aufbewahrt – drei weiteren Uhren Charity-Privatstiftung seiner Frau gewidmet.
"Angesichts des Umstands, dass das von René und Natalie Benko zum damaligen Zeitpunkt selbst bewohnte Haus (in Innsbruck-Igls) in höchstem Maße bewacht und gesichert war und sogar über einen Tresorraum verfügte, erscheint auch das von René Benko vorgebrachte Sicherheitsargument nicht nachvollziehbar", zitiert der Kurier die Hausdurchsuchungsanordnung.
Hinzu kommt auch noch, dass Natalie Benko im Februar 2025 eine Ausfolgung der sieben sichergestellten Damenringe beantragt, im Mai dann die Ausfolgung sämtlicher sichergestellten Gegenstände. "Sie übernahm die Verantwortung ihres Mannes", steht in der Anordnung.
Bei den 120.000 Euro handle es sich laut Benko aber um das Vermögen der Frau, das er ihr als Haushaltsgeld zur eigenen Verwaltung anvertraute. "Nachdem es jedoch keinerlei objektivierte Beweise und Beweisangebote zu dieser Behauptung gibt, und es sich bei René Benko um den Hauptverdiener der Familie gehandelt hat (…) erscheint auch diese Behauptung äußerst fraglich und aufklärungsbedürftig", so die Anordnung.
Natalie Benko bestreitet die Vorwürfe gegen ihre Person. Für René und Natalie Benko gilt die Unschuldsvermutung.