"Wir beten, dass Gott ihn rettet", sagt Malakeh Hasan Al Ahmed, die Mutter des "Helden von Sydney", Ahmed al Ahmed (42), zu ABC News Australia. Der TV-Sender traf sie gemeinsam mit ihrem Mann, Mohamed Fateh Al Ahmed, vor dem St.-George-Krankenhaus in Sydney.
Frau Ahmed erzählt, sie habe sich ständig Vorwürfe gemacht und geweint, als sie den Anruf erhielt, dass ihr Sohn angeschossen in einem Krankenhaus liegt. Denn al Ahmed, Obst- und Gemüsehändler sowie selbst Vater von zwei kleinen Kindern (6, 3) hatte sich todesmutig auf einen der Angreifer des antisemitischen Schusswaffenangriffs auf das jüdische Lichterfest am berühmten Bondi Beach gestürzt.
Die aus Syrien stammenden Eltern sind erst seit ein paar Monaten im Land und erzählen, ihr Sohn lebe bereits seit 2006 in Australien. Am Tag des Anschlags am Bondi Beach in Sydney wollte er eigentlich einen Freund auf einen Kaffee treffen, berichtet sein Vater. "Als sie dort ankamen, waren sie schockiert, bewaffnete Männer zu sehen, die ihre Waffen abfeuerten".
"Sie waren in Lebensgefahr," so der Vater weiter, aber sein Sohn hatte sofort den Impuls, andere Menschen zu schützen – ungeachtet ihrer Herkunft oder Religion. "Er unterscheidet nicht zwischen den Nationalitäten. Gerade hier in Australien gibt es keinen Unterschied zwischen den einzelnen Staatsbürgern", so Herr Ahmed.
"Als er Menschen am Boden liegen sah und überall Blut, zwang ihn sein Gewissen und seine Seele sofort dazu, sich auf einen der Terroristen zu stürzen und ihm die Waffe abzunehmen", ist der Vater überzeugt.
Als dem Attentäter, der später als Sajid A. (50) identifiziert wurde, nachladen musste, fasste sich al Ahmed ein Herz, stürzte sich auf ihn und entwaffnete ihn. "Ich empfinde Stolz und Ehre, denn mein Sohn ist ein Held Australiens", so der Vater.