Seit dem 2. Juni sitzt Karl-Heinz Grasser seine Haftstrafe in der Justizanstalt Innsbruck ab. Doch der gefallene Ex-Finanzminister hat nicht nur mit seiner Verurteilung zu kämpfen: Laut einem aktuellen Bericht schuldet er dem Staat gewaltige Summen – alleine dem Finanzamt 8,5 Millionen Euro.
Insgesamt türmt sich der Schuldenberg auf 34 Millionen Euro. Neben Steuernachforderungen geht es um Schadenersatz wegen der BUWOG-Privatisierung, unbezahlte Anwaltsrechnungen, offene Kreditkartenbeträge und sogar Gasrechnungen.
Noch mehr Zündstoff liefert eine Million Euro, die Grasser 2017 über eine Stiftung erhielt und an eine deutsche Immobiliengruppe weiterreichte – mit satten 16 Prozent Zinsen. Wohin das Geld aus diesem Deal floss, ist bislang unklar.
Parallel ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen möglicher Abgabenhinterziehung. Im Fokus steht die BUWOG-Provision von 9,8 Millionen Euro, die Grasser und zwei Mitangeklagte kassierten. Die Justiz geht davon aus, dass auch illegale Einnahmen steuerpflichtig sind.
Laut dem Magazin "Dossier" drohen bei einer Verurteilung Geldstrafen in doppelter Höhe des hinterzogenen Betrags – und bis zu vier Jahre Haft. Sollte es dazu kommen, könnte sich Grassers Wunsch nach einer elektronischen Fußfessel erledigt haben.