18 Jahre lang vermisst

Fall Maddie: Verdächtiger aus Haft entlassen

Am Mittwoch wurde der 48-Jährige aus der Haft entlassen. Die Ermittlungen im Maddie-Fall gegen ihn dauern derweil noch an.
17.09.2025, 10:42
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Ab Mittwoch ist Christian B. zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder ein freier Mann – zumindest teilweise. 2019 wurde er wegen der Vergewaltigung einer Amerikanerin verurteilt, nun wurde der Deutsche am 17. September kurz nach 9 Uhr aus der JVA Sehnde entlassen, wie ein AFP-Journalist bestätigt. B. wird aber weiterhin im Visier der Behörden stehen, da er im Fall der vermissten Maddie McCann als Hauptverdächtiger gilt.

RTL-Reporter Ulrich Oppold hat sich vor der Entlassung mit dem 48-Jährigen in der Justizvollzugsanstalt Sehnde für ein Gespräch getroffen. Dabei gab B. unter anderem Einblick, auf welche Mahlzeit er sich am meisten freut: So werde er "ein ordentliches Steak und ein Bier" genießen, sobald er wieder auf freiem Fuß sei.

"Bekannt wie ein bunter Hund"

Sein Leben will der Deutsche aber künftig nicht mehr in seiner Heimat verbringen – "er sei ja bekannt wie ein bunter Hund", zitiert Oppold aus dem Gespräch. Er nimmt deshalb an, dass sich B. ins Ausland absetzen oder gar untertauchen möchte. Damit dürften die deutschen Behörden aber ein Problem haben.

Denn laut dem "Spiegel" muss Christian B. seinen Reisepass nach seiner Entlassung abgeben und soll einen Personalausweis bekommen, der nur für Deutschland gilt. Zudem beschloss das Landesgericht Hildesheim am 9. September, dass B. eine elektronische Fußfessel tragen und sich regelmäßig bei der Bewährungshilfe melden muss.

Gericht will "Hausarrest light"

Ein Gutachten stufte den 48-Jährigen laut dem RTL-Reporter in die "absolute Topliga der Gefährlichkeit" ein – dies dürfte auch der Grund dafür sein, dass der Gerichtsbeschluss eine weitere kontrollierende Maßnahme vorsieht: So soll B. einen festen Wohnsitz nehmen müssen, den er ohne Genehmigung nicht verlassen dürfte. Dagegen will sich sein Verteidiger Philipp Marquort wehren: "Das ist der Versuch der Staatsanwaltschaft, ihn in eine Art U-Haft zu zwingen, wo sie jederzeit Zugriff auf ihn hätten", beklagt er.

Verdächtiger entlassen –  Justiz hält ihn für "gefährlich"

Christian B. und der Maddie-Fall

B. steht seit einigen Jahren im Fokus der Justiz, weil deutsche Ermittler ihn im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Maddie McCann unter Mordverdacht gestellt und dies öffentlich gemacht haben. Das Handy von B. soll noch kurz vor der Tat über einen Funkmast in der Nähe des Tatorts in Portugal im regionalen Mobilfunknetz eingeloggt gewesen sein. Zudem gab ein Zellengenosse von B. an, dieser habe die Entführung gestanden.

Zu dem Maddie-Komplex gibt es aber bis heute keine offizielle Anklage, es gilt die Unschuldsvermutung. Mit Blick auf die bevorstehende Haftentlassung gibt es Spekulationen, dass sich der Verdächtige ins Ausland absetzen könnte. Dann wäre er im Falle einer Anklage für die deutschen Ermittler womöglich nicht mehr greifbar.

{title && {title} } 20 Minuten,red, {title && {title} } Akt. 17.09.2025, 11:12, 17.09.2025, 10:42
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