Sommerzeit ist Reisezeit. Viele zieht es aus der Stadt an den Strand. Doch bevor man die Füße in den Sand stecken kann, muss man hinfliegen. Eine schier unüberwindbare Hürde für Menschen mit Flugangst. Die Bandbreite an Symptomen ist groß, denn nicht jeder ist gleich schwer von Flugangst betroffen. Während manche "nur" eine Form von Unbehagen empfinden, haben Menschen mit echter Flugphobie auch körperliche Symptome wie Herzrasen, Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen, weiche Knie oder Schweißausbrüche.
Flugangst (Aviophobie) ist eine spezifische Angststörung, bei der Menschen starke Angst vor dem Fliegen haben. Warum jemand Flugangst hat, lässt sich nicht so einfach sagen. Negative Erlebnisse im Zusammenhang mit dem Fliegen können zu Flugangst führen. Bei manchen Personen reicht schon ein dramatischer Film mit Flugzeugabsturz, um eine Flugangst zu entwickeln.
Flugangst kann auch mit anderen Ängsten und Phobien, wie zum Beispiel Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) oder Agoraphobie (Angst vor offenen Plätzen), zusammenhängen.
Die Symptome können körperlich, emotional und verhaltensbezogen sein.
Flugangst ist weit verbreitet. Laut einer österreichbezogenen Checkfelix-Umfrage aus dem Jahr 2013 wird 44 % beim Fliegen mulmig, und etwa 15 % haben echte Flugangst.
Rational betrachtet ist Flugangst unbegründet, denn statistisch gesehen ist das Flugzeug weltweit eines der sichersten Verkehrsmittel. Trotzdem ist die Angst, die Betroffene spüren, real. Weil Flugangst eine Angststörung ist, entsteht ein irrationales Angstgefühl – völlig unabhängig davon, ob tatsächlich eine echte Gefahr besteht oder nicht.
Weil sich viele Destinationen aber nur per Flugzeug erreichen lassen, stellt sich die Frage: was tun? Manche Betroffene entwickeln ein Vermeidungsverhalten und steigen in kein Flugzeug mehr ein. Dabei gibt es eine Vielzahl an Behandlungsansätzen gegen Flugangst, die sich in der Regel erfolgreich behandeln lässt.
Wenn die Flugangst sehr stark ausgeprägt ist oder die Selbsthilfemaßnahmen nicht ausreichen, sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, zum Beispiel bei einem Psychotherapeuten.
Medikamente können in schwierigen Phasen eine verlässliche Unterstützung zur Bekämpfung von Flugangst sein, lösen aber das Problem nicht. Deshalb sind sie auch keine dauerhafte Option. Das gilt für frei verkäufliche als auch verschreibungspflichtige Mittel.