Ob am Würstelstand oder in der Oper, aus Schwein und Rind oder Geflügel, in Bio-Qualität oder vom Gastrogroßmarkt – Frankfurter erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in Kooperation mit der Arbeiterkammer Steiermark 30 Produkte einem Test unterzogen – mit durchwachsenen Ergebnissen.
Etwas mehr als ein Drittel der 30 getesteten Frankfurter konnte mit "sehr gut" oder "gut" abschneiden, berichten die Experten. Die Bestnote haben gleich zwei Produkte erhalten. Jedoch konnte kein Produkt aus Geflügel hier mithalten und mit der Bestnote abschneiden.
Als bestes Bio-Produkt konnten die Frankfurter von Ja! Natürlich überzeugen. Sie schnitten mit der Note "gut" ab. Minuspunkte für das restliche Bio-Feld gab es hauptsächlich aufgrund der Diskrepanz zwischen den deklarierten und gemessenen Salzwerten. Aufgrund des hohen Fett- und Salzgehaltes der Würstel haben alle Produkte einen Nutri-Score von D oder E. Die Geflügel-Wurst schneidet minimal besser ab als die Frankfurter aus Schweine- und Rindfleisch.
Vor allem bei den Frankfurtern aus Geflügel konnten die billigsten Produkte punkten. Sowohl die Frankfurter von Nazar und AIA liegen preislich unter 9 Euro pro Kilogramm und somit im Vergleich unter dem Durchschnitt für Geflügel-Frankfurter. Von beiden Produkten ist allerdings die Herkunft des Fleischs nicht bekannt. Beide erhielten die Note "gut" und besetzen damit die ersten beiden Plätze bei Geflügel-Frankfurtern.
„Eine Herkunftsangabe ist hier nicht verpflichtend.“
"Für viele Konsument:innen ist beim Kauf von Lebensmitteln, insbesondere von Fleisch- und Wurstwaren, deren Herkunft besonders wichtig", weiß VKI-Ernährungswissenschaftlerin Nina Eichberger. "Bei etwa einem Drittel der getesteten Frankfurter war die Herkunft des Fleisches jedoch nicht klar ersichtlich. Eine Herkunftsangabe ist hier allerdings auch nicht verpflichtend, diese kommt nur bei unverarbeitetem Frischfleisch zu tragen." Die Nachfrage bei den Herstellern ergab, dass fast alle Produkte aus österreichischem Fleisch hergestellt werden. Lediglich das Fleisch für die Geflügelwürste von Yörem stammt aus den Niederlanden.
Bei den Frankfurtern aus Schweine- und Rindfleisch liegt mit 6,16 Euro pro Kilogramm eines der günstigsten Produkte im gesamten Testfeld auf Platz drei und verpasst nur knapp die Note "sehr gut". Auch das Produkt von Clever schafft es in die Top 5.
Neben einem breiten Mittelfeld gibt es zudem vier Frankfurter mit der Note "weniger zufriedenstellend". Nur von einem einzigen Produkt raten die Konsumentenschützer komplett ab: Die Puten Hot Dog Frankfurter von Radatz schnitten als einziges Produkt mit "nicht zufriedenstellend" ab. Dieses befindet sich laut Radatz mittlerweile auch nicht mehr im Sortiment.
„Allgemein sollten Frankfurter aufgrund ihres Nutri-Scores und den enthaltenen Salz- und Fettmengen nur selten auf dem Speiseplan stehen.“
Jedoch gibt es, auch was die beliebten "sehr guten" Würstel betrifft, eine ganz klare Empfehlung von der Ernährungswissenschaftlerin: "Allgemein sollten Frankfurter aufgrund ihres Nutri-Scores und den enthaltenen Salz- und Fettmengen nur selten auf dem Speiseplan stehen."
Die ausführlichen Testergebnisse gibt es ab heute in der November-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und auf www.vki.at/frankfurter-2025.