Diese Speisen liebte er

"Gesegnete Mahlzeit" – das kochte Papst Franziskus

Papst Franziskus starb am Ostermontag kurz nach dem Aufstehen. Seine letzte Mahlzeit ist nicht bekannt, sehr wohl jedoch seine Lieblingsspeisen.
Heute Life
22.04.2025, 14:57

Familienmensch, leidenschaftlicher Koch, Oberhaupt der katholischen Kirche – jetzt ist Papst Franziskus tot. Der Argentinier mit italienischen Wurzeln starb im Alter von 88 Jahren in Rom. Am Ostersonntag sei der Pontifex um 6 Uhr aufgewacht, da sei es ihm noch gut gegangen. Um 7.35 Uhr wurde er für tot erklärt, berichtet die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera".

Ob oder was er davor gefrühstückt hat, ist nicht bekannt, dafür aber seine Lieblingsspeisen. Jorge Mario Bergoglio, wie er mit bürgerlichen Namen hieß, kochte vor seiner Zeit als Papst gerne für sich und seine Freunde. Eine Gabe, die er wohl von seinen Großeltern geerbt hatte, die vor ihrer Auswanderung nach Argentinien 1929 ein Restaurant in der Nähe der piemontesischen Stadt Asti führten. Dort lebt heute noch seine Cousine Carla Rabezzana, die vom Tod ihres Cousins schwer betroffen ist. Das letzte Telefonat zwischen den beiden fand vergangene Woche statt. "Ich kann nur sagen, dass es nie wieder einen Menschen wie ihn geben wird", erklärte die 93-Jährige gegenüber "SkyTg24" und erinnert sich an das letzte Treffen vor drei Jahren: "Es war mein neunzigster Geburtstag, wir hatten zusammen gegessen, einer der schönsten Tage meines Lebens."

Kulinarische Biografie

Essen, zumindest das ließ sich Papst Franziskus im Vatikan nicht nehmen. Bereits wenige Tage nach seiner Wahl überraschte der Pontifex die Menschenmenge auf dem überfüllten Petersplatz mit den für einen Papst ungewöhnlichen Worten: "Gesegnete Mahlzeit". Später setzte er mit gemeinsamen Mahlzeiten und Einladungen zum Essen immer wieder plakative Zeichen. So wurden am 19. November 2017, der erstmals als Tag der Armen begangen wurde, 151 Tische im Vatikan aufgebaut. Zusammen mit 1500 Gästen – hauptsächlich Menschen, die weder Arbeit noch Zuhause hatten – nahm der Papst so ein gemeinsames Mittagessen ein. Serviert wurden damals Gnocchi, Kalbfleisch, Polenta und Brokkoli. Zum Nachtisch gab es Tiramisu.

Bodenständige Gerichte, wie er sie aus seiner Kindheit kannte und die sich auch im Buch "Kochen mit dem Papst" zu finden sind. Darin hat der Papst-Biografen Roberto Alborghetti 36 Rezepte auf knapp über 200 Seiten vereint. Neben traditionell argentinischen Gerichten wir Asado (Grillfleisch) oder Empanadas (gefüllte Teigtaschen) finden sich in der kulinarischen Biografie auch typische Gerichte und Süßigkeiten aus dem Piemont.

"Kochen mit dem Papst" von Roberto Alborghetti erschien 2018 im Südwest Verlag auf Deutsch.
Südwest Verlag

Tintenfisch und Hendl

Zu den Lieblingsgerichten des Papstes zählte unter anderem die piemontesische Spezialität "Bagna Cauda", eine Art Fondue, bei dem rohes Gemüse in eine warme Sauce aus Olivenöl, Sardellen und Knoblauch getaucht wird. Auch gefüllte Tintenfische, weißer Reis mit Zwiebeln und Parmesan sowie Hendl waren Spezialitäten, die der Papst gern zubereitete. "Seine gefüllten Calamari schmecken umwerfend", schwärmt Franziskus jüngste Schwester Maria Elena in dem Buch.

In seiner Familie habe das gemeinsame Essen immer eine wichtige Rolle gespielt und wurde geradezu zelebriert. Einst in einem Interview auf seine Kochkünste angesprochen, gab Papst Franziskus eine seiner typisch bescheidenen Antworten: "Nun ja, noch hat mein Essen niemanden umgebracht."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 22.04.2025, 15:20, 22.04.2025, 14:57