Ärger im Grätzel

"Grauslich" – Altkleider-Boxen immer öfter geplündert

Diese Boxen sollten Bedürftigen helfen, doch sie sorgen häufig für Unmut. In Zeiten von Billigst-Mode füllen sich die Container in Rekord-Tempo.
Wien Heute
25.09.2025, 10:17
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Regelmäßig werden Altkleider-Boxen durchwühlt, die "Täter" schmeißen unpassende Fundstücke auf den Boden. Übrig bleibt ein Gehsteig, übersät von Kleidungsstücken. "Das wollen wir so nicht", sagt eine Anrainerin im Rudolf-Sallinger-Park (Wien-Margareten), "es ist einfach schirch!" Ihre Kritik: "Wenn Bedürftige sich etwas hinausnehmen, sollen sie doch bitte alles andere wieder hineinräumen."

Ein Mann, der gerade mit seinem Dackel Gassi geht, klinkt sich ins Gespräch ein: "Und wenn es regnet, wird die liegengelassene Bekleidung am Boden richtig grauslich."

Viele "Hotspots" im Bezirk

In Margareten gibt es einige Hotspots: der Zentaplatz, Bacherpark, die Schönbrunnerstraße (Ecke Grohgasse) und eben der Rudolf-Sallinger-Park.

Das alles wird auch im Amtshaus sehr kritisch gesehen. Bezirksvorsteher Michael Luxenberger (Grüne): "Wenn ich durch den Bezirk gehe, sehe ich die Probleme leider selbst immer wieder. Als Bezirk können wir nur wenige Dinge tun, aber ich habe einzelne Betreiber schon auf ihre Verpflichtung hingewiesen, die Container sicherer zu gestalten."

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Aus seinem Büro heißt es weiter: "Als Bezirk versuchen wir so rasch wie möglich zu reagieren, die Sicherheit der Container und die Verantwortung, dass sie nicht aufgebrochen werden können, liegt aber ausschließlich im Verantwortungsbereich der Betreiber."

"Handelt sich zumeist um gewerbliches Vorgehen"

"Heute" fragt bei Humana, einem der Betreiber, nach. Auch hier ärgert man sich über geplünderte Container: "Bei Entnahmen aus den Containern handelt es sich zumeist nicht um Bedürftige in Not, sondern um gewerbliches Vorgehen. Das entspricht einem Diebstahl und schadet letztlich dem eigentlichen Ziel: nämlich, die Kleidung geordnet zu verwerten und mit dem Gewinn Entwicklungsprojekte und Initiativen in Österreich zu unterstützen."

Einen wirksamen Schutz gegen diesen "Diebstahl" gibt es nicht, heißt es aus der Humana-Zentrale: "Es braucht stärkere Abschreckung: Entnahmen sollten ähnlich wie Fahren öffentlicher Verkehrsmittel ohne Fahrschein oder Ladendiebstahl geahndet werden, da die bisherigen Konsequenzen zu gering sind, um einen wirksamen Schutz der Spenden zu gewährleisten."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 11:14, 25.09.2025, 10:17
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