Austrian Airlines hat im dritten Quartal 2025 mit ihren zuletzt 6.125 Mitarbeitern zwar ein positives Ergebnis erzielt, blieb jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wie die heimische Lufthansa-Tochter mitteilt, lag das Betriebsergebnis (EBIT) bei 118 Millionen Euro – 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz sank um vier Prozent auf 754 Millionen Euro. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sei das Quartal operativ stark verlaufen, hieß es.
Unterm Strich hat die AUA heuer von Jänner bis September 1,93 Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von vier Prozent im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2024. Gleichzeitig stiegen jedoch auch die Aufwendungen um fünf Prozent auf 1,92 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern fiel mit 74 Millionen Euro um ein Prozent höher aus als im Vorjahr.
CEO Annette Mann erklärte, dass die Sommermonate, die traditionell zu den wichtigsten im Jahr gehören, heuer schwächer ausgefallen seien. "In den für uns so wichtigen Sommermonaten konnten wir nicht an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen", so Mann. Als Gründe nannte sie die geopolitische Lage in einigen Kernmärkten und die weiterhin schwierigen Bedingungen am Luftfahrtstandort Österreich.
Besonders die Situation im Nahen Osten und die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland hätten sich negativ ausgewirkt. Auch die Erlöse auf den Nordamerika-Strecken seien geringer als erwartet ausgefallen, weil Umsteiger aus dem Nahen Osten gefehlt hätten. Die Flüge nach Tel Aviv seien erst Anfang August wieder aufgenommen worden, jene nach Teheran sollen nach aktuellem Stand mit 1. November folgen.
Insgesamt beförderte Austrian Airlines zwischen Juli und September rund 4,7 Millionen Passagiere. Die Auslastung der 68 Flugzeuge lag im Schnitt bei 88,2 Prozent. Besonders erfreulich sei die deutlich verbesserte Pünktlichkeit: Bei den Abflügen stieg sie um fast 14 Prozentpunkte, bei den Ankünften um mehr als elf Prozentpunkte. Auch die Kundenzufriedenheit lag laut Unternehmen deutlich über dem Vorjahreswert.
"Die internen Bemühungen der vergangenen Monate, stetig an der Pünktlichkeit und Kundenorientierung zu arbeiten, tragen Früchte", sagte der neue Chief Operating Officer Stefan-Kenan Scheib, der vor wenigen Wochen Francesco Sciortino im Vorstand abgelöst hat und für die operationellen Bereiche Flugbetrieb, Technik und IT bei Austrian Airlines zuständig ist. Er habe einen gut eingespielten operativen Flugbetrieb übernommen, betonte er.
Trotz des schwächeren Ergebnisses will Austrian Airlines ihre Kapazitäten ausbauen. Ab Sommer 2026 sollen zwei zusätzliche Flugzeuge vom Partner Air Baltic eingesetzt werden. Damit wolle die Airline ein klares Bekenntnis zum Standort Wien abgeben und gleichzeitig auf den Rückzug einiger Billigflieger reagieren.
Auch in die Flotte und Infrastruktur wird kräftig investiert. Künftig will Austrian Airlines nur noch zwei Flugzeugtypen betreiben – die Airbus-A320-Familie auf der Kurz- und Mittelstrecke sowie die Boeing 787-9 Dreamliner auf der Langstrecke. Die derzeit 17 Embraer-Jets sollen bis Ende 2028 ausgeflottet werden. Geplant sind außerdem Investitionen in neue Langstreckenmaschinen im Wert von drei Milliarden Euro, 35 Millionen Euro für neue Lounges am Flughafen Wien und jährlich über zehn Millionen Euro in digitale Services.
Im Jahr 2025 hat Austrian Airlines ihr Streckennetz zudem erweitert. Neu im Programm sind Flüge nach Ivalo in Finnland, Edinburgh in Schottland, auf die norwegischen Lofoten, nach Sylt und Burgas. Insgesamt fliegt die rot-weiß-rote Airline aktuell mehr als 120 Destinationen an.
Scharfe Kritik übte die Airline erneut an den hohen Standortkosten in Österreich. Diese würden den Wettbewerb mit anderen europäischen und außereuropäischen Airlines erheblich erschweren. "Geopolitische Faktoren, der teure Luftfahrtstandort Österreich und ein deutlich verzerrter Wettbewerb speziell mit außereuropäischen Airlines machen es weiter äußerst anspruchsvoll, von Wien aus profitabel in die Welt zu fliegen", sagte CEO Mann. Austrian Airlines appelliere daher an die Politik, endlich Maßnahmen zu setzen, um die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Luftfahrtstandorts zu stärken.