Lange war es still um den Staatssekretär für Deregulierung Josef "Sepp" Schellhorn, der kurz nach seinem Amtsantritt mit Audi-Gate, NS-Sager und Werbung für ein neues Medium für reichlich Wirbel sorgte.
Von seiner Entbürokratisierungsarbeit gab es bislang zwar kein Ergebnis. Nach acht Monaten im Amt und 132.496 Euro Bruttogehalt später, präsentierte Sepp Schellhorn am Sonntag (Nationalfeiertag) und am Montag in den sozialen Medien dafür seine neue Servicestelle für Entbürokratisierungs- und Deregulierungsanliegen (kurz SEDA).
Dort gibt es aber noch keine Entbürokratisierung, stattdessen bittet Schellhorn die Bürger um Hilfe. "Helfen Sie mit, die öffentliche Verwaltung einfacher, verständlicher und bürgernäher zu gestalten! Welche Amts- und Behördenwege empfinden Sie als zu kompliziert? Welche Vorschriften erscheinen Ihnen überflüssig oder hinderlich?", heißt es auf der Webseite.
Sollte man Verbesserungsvorschläge haben, kann man diese auf einer Webseite übermitteln. "Sie haben eine Idee, wie man Verwaltung vereinfachen kann? Sie kennen Vorschriften, die unverständlich, überholt oder unnötig kompliziert sind? Dann sind Sie hier genau richtig. Teilen Sie Ihre Beobachtungen, Ideen oder konkreten Verbesserungsvorschläge mit uns – ganz gleich, ob es um kleine Anpassungen oder große Veränderungen geht", so das Ministerium.
Schellhorn will also gemeinsam mit den Bürgern an der Entbürokratisierung arbeiten und sich um ihre Anliegen kümmern. Eigentlich stand genau das aber schon am Programm. Schon vor Monaten gab Schellhorn bekannt, dass er durch Österreich toure, um gemeinsam mit den Bürgern und Unternehmen an der Entbürokratisierung zu arbeiten. Im Herbst, bzw. Ende September, hätte es dann erste konkrete Ergebnisse geben sollen.
Mittlerweile ist es aber fast November, wirklich entbürokratisiert wurde vorerst noch nichts. Ergebnisse soll es jedoch in den nächsten Wochen geben, konnte "Heute" auf Nachfrage erfahren.
Schellhorn bleibt positiv gestimmt: "Wir reden nicht nur über Entbürokratisierung und Reformen, wir packen sie auch an. Die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen brauchen wieder eine echte Zukunftsperspektive", so der pinke Staatssekretär.
"Deshalb wollen wir dort entlasten, wo kein Steuergeld in die Hand genommen werden muss: bei zu viel Bürokratie und überbordender Reglementierung", betont Schellhorn.