Es gibt wohl ein einfacheres berufliches Umfeld: Wie "Heute" erfuhr, verlor Digitalisierungs-Staatssekretär Sepp Schellhorn (Neos) schon wieder eine Pressesprecherin. Sie hatte ihren Job erst am 1. September angetreten.
Bereits nach seinem "Audi-Gate" und den darauffolgenden Skandalen hatte Schellhorns erste Pressesprecherin hingeschmissen. Wie ausführlich berichtet, rüstete der Pannen-Staatssekretär mit dem regierungsinternen Spitznamen "Achter-Sepp" gleich zum Amtsantritt eine neue Dienstkarosse. Statt eines A6 wurde es ein A8 – "für mehr Beinfreiheit auf längeren Überlandfahren".
In einem TV-Interview verglich er seine Situation völlig geschmacklos mit der düstersten Zeit der österreichischen Geschichte: "Ich hab mich so gefühlt wie vor 85 Jahren", so Schellhorn damals.
Es folgten Werbeauftritte für ein neues Online-Medium, bei dem der Neos-Politiker baden ging. Politische Erfolge – wie auch die versprochene Entbürokratisierungs-Strategie – blieb Schellhorn bisher schuldig. Für Polit-Beobachter überraschend reklamierte sich der im Außenamt (!) ansässige Staatssekretär diese Woche bei einer Budget-Pressekonferenz des Finanzministeriums hinein und feuerte eine Wut-Salve gegen die Länder ab.
Nun sucht Schellhorn Pressesprecher(in) Nummer drei. Nicht der einzige Aderlass bei den Neos: Auch Ressortchefin Meinl-Reisinger verlor schon einen Pressesprecher. Vor dem Absprung steht auch ihr Kabinettschef, berichten Polit-Kiebitze im Regierungsviertel. Ihr erst im April an Bord geholter Sicherheitsberater Thomas Starlinger geht mit Jahresende in Pension. Neos-Kommunikationsleiter Nikola Donig wechselte zum Europaforum Alpbach. Urgestein Stephanie Krisper legt ihr Nationalratsmandat nieder und verlässt das Parlament.
Der Letzte dreht das Licht ab...