Ringen um Lösungen

Hier kann jeder 5. Volksschüler Unterricht nicht folgen

Die Lage an den Grazer Volksschulen ist angespannt. 53 % der Schüler haben Deutsch nicht als Muttersprache, 20 % können die Sprache nicht verstehen.
Newsdesk Heute
21.09.2025, 16:38
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Immer öfter kommt es an Österreichs Schulen zu Verständigungsproblemen. Ein Phänomen, dass man in immer mehr Bundesländern beobachten kann. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen zum Schulstart aus der Steiermark.

Demnach dürfte sich die Lage immer weiter verschärfen. Landesweit ist ein Viertel der Volksschulkinder nicht deutscher Muttersprache. Während die Situation am Land noch harmloser wirken mag, verschärft sich die Probleme in Ballungszentren.

Brennpunktschulen rechts der Mur

So ist im Zentralraum Graz-Umgebung sowie in Voitsberg ein Anteil von 38 Prozent von Schülern zu verzeichnen, die Deutsch nicht als Erstsprache haben. In der Landeshauptstadt sieht es noch kritischer aus. Dort liegt der Wert schon bei 53 Prozent.

Sogenannte Brennpunktschulen würden sie vor allem rechts der Mur befinden. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, liege der Anteil der Volksschüler nicht deutscher Muttersprache dort teils bei nahezu 100 Prozent.

Dies bedeute allerdings nicht, dass diese Kinder gar kein Deutsch verstehen würden. Jedoch trifft dies – laut Zahlen aus dem letzten Jahr – bereits auf über 20 Prozent zu, sie können dem Unterricht nicht folgen. Diese "außerordentlichen Schüler" sollen in politisch umstrittenen Deutschförderklassen auf den Regelunterricht vorbereitet werden.

Das sagt die Politik

Im Ringen um Lösungen ist man sich im Grazer Rathaus uneins. Die Stadtregierung aus KPÖ, Grüne und SPÖ würde auf eine stärkere Durchmischung setzen. Bereits im vorigen Sommer habe man Schulstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) beauftragt, Maßnahmen gegen die Segregation von Kindern mit Migrationshintergrund an Brennpunktschulen zu erarbeiten und im Oktober vorzulegen.

Doch der Grazer ÖVP-Chef erteilte dem Vorhaben der Stadtregierung eine Absage. Mit ihm werde es keine "Zwangsverteilung von Kindern" geben. Ihm zufolge müsse man vor allem gegen religiös motivierte Konflikte vorgehen. Will ein muslimisches Kind nicht neben einem christlichen Schüler sitzen, müssten auch Religionslehrer in die Pflicht genommen werden, so der ÖVP-Politiker.

Er fordert eine islamische Religionslehrerausbildung an der Uni Graz und mehr Kooperation mit den Moscheen. Ihm zufolge brauche es einen "Euro-Islam". Der FPÖ-Bildungslandesrat Stefan Hermann verlangt unterdessen, dass steirisches Brauchtum und Werte verstärkt an den Schulen vermittelt werden sollen.

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