Viel zu lange wurden hier die Hände in den Schoß gelegt, doch dank Tierschutzorganisationen wie VIER PFOTEN konnte nun endlich in Brüssel ein wegweisendes Gesetz gegen den illegalen Welpenhandel erzielt werden. Der EU-Rat sowie das Europäische Parlament setzt hier auf eine verpflichtende Kennzeichnung und auch Registrierung.
Wir wissen leider: Gesetze sind die eine Sache, die Kontrolle eine ganz andere, weshalb man nach der neuen Vorschrift vorsichtig optimistisch reagiert. Der Weg zum Ziel allerdings wäre ein guter, da auch wirklich Haustierexperten von VIER PFOTEN ein übergreifendes Online-Überprüfungssystem für Tieranzeigen, nach dem Vorbild von "Veripet" entwickelt haben.
„Dies ist ein historischer Moment und der Anfang vom Ende des illegalen Handels mit Hunden und Katzen in der EU. Die neuen Maßnahmen erschweren es skrupellosen illegalen Züchtern und Händlern, aus dem Leid von Millionen von Tieren Profit zu schlagen und Konsumenten zu betrügen. Ein wirklich großer Tag für den Tierschutz in Europa“Veronika WeissenböckKampagnenleiterin, VIER PFOTEN
Zukünftig sollen alle Hunde und Katzen der EU mit dem Mikrochip verpflichtend gekennzeichnet und auf den Halter registriert werden, um illegalen Händlern endlich anonyme Schlupflöcher zu versiegeln. Doch die Entscheidung, dass Bauernhof-Katzen von der Chip-Pflicht wieder ausgenommen werden, wird von den Tierschützern nicht begrüßt:
"Das lässt Millionen Tiere ohne Kennzeichnung und damit ohne die Möglichkeit nachzuvollziehen, wer für die Tiere verantwortlich ist. Da Katzen sich besonders schnell vermehren, würde auch hier eine Rückverfolgbarkeit helfen, Tierleid zu vermeiden und Schlupflöcher für den illegalen Tierhandel zu schließen", so Weissenböck.
Erstmals werden europaweit verbindliche Vorgaben für alle Züchter eingeführt, welche klare Anforderungen an Haltung, Pflege, tierärztliche Betreuung und Schutz vor Misshandlung stellen. So sollen sogenannte "Welpenfabriken" schon bald der Vergangenheit angehören.
Tieranzeigen dürfen künftig nur noch online gestellt werden, wenn die Registrierung von Verkäufer zuvor überprüft wurde. Da heute rund 79 Prozent aller Hunde aus unbekannten Quellen stammen, wird dieser Kontrollmechanismus ein zentrales Werkzeug zur Bekämpfung illegaler Online-Verkäufe.
„Erst die Frage der konsequenten Umsetzung in der Praxis wird über Erfolg oder Misserfolg dieser Verordnung entscheiden“
"Nur so können die Europäische Kommission und nationale Behörden den Handel mit Hunden und Katzen EU-weit kontrollieren und den illegalen Welpenhandel wirksam eindämmen", erklärt Weissenböck.