Wie schön! Am 26. November wurde Bärendame "Mici" wie angekündigt erfolgreich in den Bärenwald Arbesbach transportiert, wo sie zukünftig das Gehege des kürzlich verstorbenen Bären "Mark" bewohnen darf. Endlich abseits von Gitterstäben und kargen Betonböden ist man jetzt gespannt, ob sich das betagte Mädel vielleicht sogar zur allerersten Winterruhe betten wird.
"Mici" musste ihr gesamtes bisheriges Leben in einem Käfig neben einem Restaurant in Žirovnica bei Bled, nahe der österreichischen Grenze, verbringen. Die Jahre der Gefangenschaft haben Spuren bei der Bärin hinterlassen. "Schon bei unserem Lokalaugenschein vor einigen Jahren konnten wir sehen, dass sie äußerst nervös und extrem gestresst ist, weil sie keine Möglichkeit hatte, sich vor den neugierigen Blicken der Besucher zu verstecken. Im Bärenwald hat sie jetzt die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, wann immer sie möchte. Wir hoffen nun, dass sie sich bald entspannt und Vertrauen in ihre Tierpfleger gewinnt", erzählt Vier Pfoten Direktorin Eva Rosenberg.
„Wir sind so froh, dass die Zeit des Leidens für 'Mici' endlich vorbei ist.“
"Gleich nachdem sie in ihr Eingewöhnungsgehege gelassen wurde, hat sie ihre neue Umgebung neugierig erkundet und auch das Futter, das für sie vorbereitet war, angenommen - das ist ein gutes Zeichen. In den kommenden Wochen werden wir sie genau beobachten, ihre Bedürfnisse und Futtervorlieben entdecken. Mici ist zwar nicht ganz jung, sie hat dennoch - so es ihre Gesundheit erlaubt - noch viele Jahre vor sich, in denen sie ihr neues Leben genießen kann", sagt die Tierretterin weiter.
Da "Mici" bislang noch nie die Möglichkeit hatte, richtige Winterruhe zu halten, ist man in Arbesbach natürlich gespannt, ob es sich die Bärendame ja vielleicht doch in der beheizten "Höhle" im Eingewöhnungsgehege auf kuscheligem Stroh bequem macht und mal - salopp gesagt - den Herrgott einen guten Mann sein lässt. Das wäre natürlich der "Jackpot" für alle Beteiligten, da mit diesem Verhalten natürlich auch Wohlbefinden und "Ankommen" gezeigt würde.
Nun gibt es "nur" noch den 22-jährigen Tim, der auf seine Rettung in einem längst geschlossenen Privatzoo wartet. Es scheint auch zu gelingen, da die slowenischen Behörden indessen die gesetzliche Basis für eine Übernahme des Braunbären geschaffen haben, indem in Kürze die Privathaltung von Bären und anderen gefährlichen Wildtieren endgültig in unserem Nachbarland verboten wird.
"Nach Micis Rettung ist es unsere höchste Priorität, den Besitzer von Tim zu überzeugen, ihn uns zu übergeben. Dabei werden wir von den slowenischen Behörden sehr unterstützt. Tim ist mit seinen 22 Jahren auch nicht mehr jung. Je früher er aus seinem Käfig mit Betonboden in eine artgemäße und naturnahe Umgebung kommt, desto besser", sagt Rosenberg.