Eine massive Hitzewelle setzt derzeit ganz Europa zu: In vielen Ländern herrscht Wasserknappheit, es gibt Hitzewarnungen und verheerende Waldbrände. England hat das trockenste erste Halbjahr seit 1976 hinter sich. Die Wasserknappheit dort wurde als "von nationaler Bedeutung" eingestuft.
Die britische Umweltbehörde (EA) warnte am Dienstag, dass die Wasservorräte vielerorts erschöpft sind und auch die Ernte leidet darunter.
Die Wasserreservoirs in England sind aktuell nur mehr zu 67,7 Prozent gefüllt. Normal wären zu dieser Zeit rund 80,5 Prozent. Laut EA führen 49 Prozent der Flüsse weniger Wasser als üblich. In Yorkshire im Norden Englands ist das Bewässern von Gärten bereits verboten. "Wir rufen alle dazu auf, ihren Beitrag zu leisten und dazu beizutragen, den Druck auf unsere Wasserumwelt zu reduzieren", so Helen Wakeham von der EA.
Neben England kämpfen auch Frankreich, Spanien und der Balkan mit der Hitze. Wie "Heute" berichtet, kam in der Nähe von Madrid ein Mann bei einem Waldbrand ums Leben. Auch in Deutschland wurden großflächige Hitzewarnungen ausgerufen.
In Frankreich breitet sich die Extremhitze auf immer mehr Landesteile aus. Der Wetterdienst Météo-France warnt vor "außergewöhnlicher" Hitze, auch im Norden und Osten. Im Südosten gilt weiterhin die höchste Warnstufe. In Paris werden über 36 Grad erwartet, im Rhône-Tal sogar bis zu 40 Grad. Im Département Rhône wurde die Arbeit auf Baustellen zwischen 12 und 22 Uhr verboten.
In Deutschland galten am Dienstag großflächige Hitzewarnungen. Lediglich Teile von Nord- und Ostdeutschland waren ausgenommen. Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit Höchstwerten zwischen 30 und 36 Grad. In den nächsten Tagen könnten regional bis zu 38 Grad erreicht werden, nur an den Küsten bleibt es kühler. Die Behörden raten zur Vorsicht und geben Hitzetipps.
Im Kosovo wurden heuer Extremtemperaturen gemessen: In Klina wurden 42,4 Grad registriert – das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen 1987. Laut Meteorologischem Institut war der letzte Monat der heißeste Juli seit Messbeginn. Die Temperaturen seien "in der Klimageschichte des Landes beispiellos", erklärte das Institut am Montag.