Viel Geld für sichere Zukunft

"32,8 Mio. Euro": so viel kosten Sofortmaßnahmen

Nach den schweren Hochwasserschäden im Vorjahr hat der Bund Sofortmaßnahmen gesetzt und investierte in zusätzlichen Hochwasserschutz.
Aram Ghadimi
25.09.2025, 11:41
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Die Zukunft, unter veränderten klimatischen Bedingungen, wird teuer. Das zeigt auch die aktuelle Bilanz von Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK). Alleine die Sofortmaßnahmen, die in Niederösterreich und Wien seit September 2024 gesetzt wurden, kosteteten bisher 32,8 Millionen Euro.

Das Hochwasser 2024

Ein Jahr ist es mittlerweile her, seit im September 2024 heftige Regenfälle im Osten Österreichs zu schwerem Hochwasser geführt haben. Alleine in St. Pölten sind innerhalb von nur drei Tagen 350 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Das ist nahezu doppelt so viel wie historisch gemessenen Rekordmengen, die bislang nur etwa alle 100 Jahre auftraten.

NÖ am stärksten betroffen

Das Hochwasser des Vorjahres hielt Einsastzkräfte im ganzen Land auf Trab. So wurden im September 2024 österreichweit 122 Ereignismeldungen gezählt, im gesamten letzten Jahr waren es 251 Schadensmeldungen. Und der Schaden an der Schutzinfrastruktur hat sich 2024 auf rund 56 Millionen Euro summiert. Besonders stark betroffen waren Niederösterreich und Wien.

Die eingangs erwähnten 100 Sofortmaßnahmen, die das BMLUK seit September 2024 genehmigte, dienten dazu die Hochwasserschäden rasch zu beheben und Schutzmaßnahmen wiederherzustellen. Laut einer Aussendung des BMLUK wurden dadurch Investitionen von rund 32,8 Millionen Euro ausgelöst, wovon 12,1 Millionen Euro auf den Bund entfallen.

96 Mio. für 2025/26 budgetiert

Minister Totschnig betont: "Die massiven Niederschläge vom September 2024 haben gezeigt, wie rasch es zu Schäden in Millionenhöhe kommen kann. Wir lassen die Gemeinden nicht allein und investieren konsequent in den Ausbau des integrierten Hochwasserschutzes. Daher sind auch für heuer und das kommende Jahr jeweils wieder 96 Mio. Euro für den Hochwasserschutz budgetiert."

Von den erwähnten 96 Millionen Euro sind im heurigen Jahr etwa 40 Prozent für neue Projekte vorgesehen, der Rest fließt in bereits laufende Bauarbeiten und Instandhaltungen. Viel von diesem Geld fließt nach Niederösterreich. Im flächenmäßig größten Bundesland Österreichs traten die meisten Schäden auf.

Aus Niederösterreich kamen bis dato 102 Meldungen. Der Schaden, der alleine an der Schutzinfrastruktur registriert wurde erreicht 26,2 Millionen Euro. Im Vergleich dazu kamen aus der Steiermark mit 59 Meldungen, die auf eine Schadenssumme von 10,7 Millionen Euro bilanziert wurden. In Wien gab es lediglich drei Meldungen, aber ebenfalls 11,6 Millionen Euro an Schäden.

In Niederösterreich finanziert das BMLUK 94 Projekte mit über 10,1 Millionen Euro, in Wien sind es sechs Maßnahmen mit rund zwei Millionen Euro. Zu den großen Sofortmaßnahmen zählen etwa die Sanierung der Dammbrüche an der Perschling zwischen Zwentendorf und Perschling in Niederösterreich, die insgesamt 960.000 Euro kostet, und die Instandsetzung der Schäden am Wienfluss im Bereich Pilgramgasse in Wien. Hier werden 3,44 Millionen Euro investiert, davon übernimmt das BMLUK rund 1,1 Millionen Euro.

Am Liesingbach in Wien wird aktuell ein 2,8 Kilometer langer Abschnitt naturnah gestaltet, um den Hochwasserschutz zu verbessern. Das BMLUK trägt mit 4,9 Millionen Euro fast 40 Prozent der Gesamtkosten. In Niederösterreich wird am Dangelsbach in St. Leonhard am Forst ein Rückhaltebecken gebaut, Dämme errichtet und das Brunnenareal angehoben. Das Projekt kostet insgesamt 4,6 Millionen Euro, davon stammen rund 2,2 Millionen Euro aus Bundesmitteln.

Mit Aktionsprogramm gegen Überraschungen

Durch den Klimawandel werden Extremwetterereignisse wie Starkregen und Sturm immer häufiger und intensiver. Deshalb hat das BMLUK gemeinsam mit den Bundesländern das Aktionsprogramm "Zukunft Hochwasserschutz 2024+" gestartet. Es setzt auf technische Schutzmaßnahmen, ökologische Verbesserungen und umfassende Information.

Das Problem dabei: Auch der beste Hochwasserschutz kann nur bis zu einem gewissen Grad schützen – beispielsweise vor dem nächsten 100-jährlichen Hochwasser. Es bleibt ein Restrisiko: Etwa, wenn es zu extremeren Unwettern kommt oder die Infrastruktur überlastet wird. Die Auswirkungen solcher Katastrophen würden durch Eigenvorsorge verringert werden, heißt es aus dem Bundesministerium. Das BMLUK startete deshalb die Kampagne "Hochwasser – ich schütze mich!", um auf Information und praktische Tipps zur Vorsorge hinzuweisen.

Dazu Minister Totschnig: "Ziel ist es, Menschen, Häuser, Betriebe und Infrastruktur bestmöglich zu schützen. Mit dem Aktionsprogramm Zukunft Hochwasserschutz 2024+ stellen wir sicher, dass neue Anlagen errichtet und bestehende verbessert sowie ökologisch aufgewertet werden."

Gleichzeitig setze man mit der laufenden Informationskampagne auf Eigenvorsorge, um die Bevölkerung gut zu informieren und besser zu schützen: "Denn der beste Hochwasserschutz ist eine Kombination aus vorausschauenden Investitionen und verantwortungsbewusstem Handeln."

{title && {title} } agh, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 11:53, 25.09.2025, 11:41
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