Es sind trockene Zahlen, die das Leid von Hunderttausenden Österreichern verdeutlichen. Am Donnerstag veröffentlichte die Statistik Austria die neue Inflations-Statistik. Die Zahlen zeigen die schlimmen Auswirkungen, die Haushalte gerade spüren. Im Vergleich zum Vorjahr sind im Juni die Preise in Österreich im Schnitt erneut um 3,3 % gestiegen.
Hintergrund: Nach den Horror-Teuerungsraten von mehr als 10 % (Putins Angriffskrieg auf die Ukraine und die Pandemie waren schuld) sanken die Zahlen. Im Herbst des vergangenen Jahres erreichten wir sogar Tiefstwerte von 1,8 % – die Europäische Zentralbank hat 2 % als Ziel angegeben.
Doch seit Jänner 2025 liegt Österreich erneut konstant über 3 % (bis auf den Mai mit 2,9 %). Die Detailauswertung zeigt, wie schlimm sich diese Zahlen auf unser Leben auswirken.
Ausgerechnet jetzt, in der Hauptreisezeit, haben Hotels und Restaurants Preise um 5,5 % erhöht (im Vergleich zum Vorjahr). Noch schlimmer: Die Preise in der Kategorie "Reisen und Unterkunft" sind um 8,3 % förmlich explodiert.
Am stärksten verteuert haben sich "Übernachtungen im Ausland" mit 10,7 %. Campingplätze (Inland) haben in dieser Zeit ihre Preise auch um 9,5 % erhöht. "Sonderangebote" sind auch bei Privatzimmern in Österreich schwer zu finden: plus 6,8 %.
Die Anreise: Städteflüge sind mehr als 17 % teurer, Flugpauschalreisen knapp 10 % und auch Buspauschalreisen sind jetzt um 10,3 % gestiegen. Extrem: Ein Ticket der Bahn-Sparschiene ist 25 % teurer!
Wer sich denkt, ich bleibe zuhause und genieße das hochwertige Angebot: Museen, Kunstgalerien, zoologische und botanische Gärten haben sich um 6 % verteuert.
"Wohnen, Wasser, Energie" heißt die Kategorie, die erneut der Preistreiber für Österreichs Familien ist. Wieder sind die Preise gestiegen, um 5,2 % mehr bezahlen wir jetzt für das Wohnen. "Ausschlaggebend dafür blieben die Preise für Haushaltsenergie, die sich mit +9,6 % etwas kräftiger verteuerten als im Mai (+8,9 %)", so die Statistik Austria.
Brutal: Im Vergleich zu 2024 haben sich die Strompreise um mehr als 35 % erhöht! Grund sind etwa die ausgelaufene Strompreisbremse.
Die Mieten sind jetzt im Durchschnitt um 3,9 % höher, die Kosten für Neuvermietungen deutlich stärker: plus 6,2 %.
Ein wenig "Good News" zum Schluss: Heizöl (-9,3 %) und Gas (-,1 %) haben sich deutlich verbilligt. Auch das Tanken unserer Fahrzeuge wird günstiger: Diesel -5,1 % und Super -5,8 %.