"Super Mario Party Jamboree" ist ein herausragendes Partyspiel, das die Stärken der Serie weiterentwickelt und neue Maßstäbe setzt. Die große Vielfalt, die kreativen Minispiele und das innovative Partner-System machen es zu einem Muss für alle Fans der Reihe. Auch wenn das Glückselement und einige Wiederholungen stören können, überwiegt der Spaßfaktor deutlich. "Jamboree" ist ein Fest für alle Sinne und garantiert stundenlange Unterhaltung mit Freunden und Familie. Das war das Fazit des "Heute"-Tests zum Game für die Nintendo Switch.
Nachzulesen gibt es den sehr ausführlichen Testbericht hier! Mit der neuen Nintendo Switch 2 hat das Spiel nun eine Erweiterung bekommen. Wer "Jamboree" bereits auf der Switch gezockt hat, kann mit einem günstigen Upgrade-Pack die Basisversion auf die neue Ausgabe erweitern, wer noch gar nicht damit in Berührung kam, kann sich die neue Vollversion mit dem klingenden Namen "Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV" zulegen. In diesem Test gehen wir auf die Neuerungen ein, die sich hinter "Jamboree TV" verstecken.
Eine Frage, die bei vielen Spielerinnen und Spielern auftritt, ist jene nach den Unterschieden zwischen "Super Mario Party Jamboree" und "Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV" – und vielleicht mag die Antwort einige Fans enttäuschen. Kurz gesagt: Das ursprüngliche Spiel ist inhaltlich vollkommen in der neuen Version vorhanden, blieb aber enttäuschenderweise auch technisch völlig unangetastet. Neu hinzu kommt nur der extra auswählbare Modus "Jamboree TV", der sich selbst im Menü vom bisherigen Spiel abgrenzt.
Starten wir mit den Kritikpunkten. Das Hauptspiel – also jenes "Super Mario Party Jamboree", das bereits im Vorjahr auf der alten Nintendo Switch erschienen ist – wurde ohne jede technische Überarbeitung auf die neue Konsole gehoben. Die Menüstruktur, die Charaktermodelle, die Animationen: Alles wirkt wie direkt kopiert. Sogar die Controller-Hinweise in manchen Minispielen zeigen weiterhin die alten Joy-Con-Symbole der Nintendo Switch, was im Kontext der Switch 2 schlicht peinlich wirkt. Kurzum: Die alte Version wurde neu verpackt.
Statt das bestehende Spiel zu verbessern und mit neuen Inhalten zu ergänzen, hat man sich bei Nintendo für eine Aufsplittung entschieden: Im Hauptmenü wählt man entweder das "alte Jamboree" oder den neuen Modus "Jamboree TV". Beide Bereiche enthalten viele identische Modi – etwa den klassischen Party-Modus oder die freie Minispielauswahl – allerdings mit unterschiedlichen technischen Voraussetzungen. Während in Jamboree TV neue Regelwerke, verbesserte Grafik und zusätzliche Features greifen, bleibt im Original alles beim Alten.
Der Nutzer entscheidet somit: Will ich "hübsch" oder "veraltet" spielen? Einige Modi gibt es in der neuen Version nicht, einige kommen neu hinzu, und Speicherstände und Spielfortschritt sind zwischen den beiden Versionen nicht kompatibel. Das ist in etwa so verwirrend wie der unnötig lange Name des Spiels. Dass der Mario-Party-Modus mit neuen Blitz- und Team-Regeln nur im Jamboree-TV-Bereich spielbar ist, unterstreicht die Fragmentierung. Dabei bieten gerade die neuen Varianten durchaus kreative Ansätze, die beim Anspielen zu gefallen wissen.
Blitzregeln für ultraschnelle Fünf-Runden-Partien und Teamregeln, bei denen zwei Spieler Ressourcen teilen, bringen frischen Wind ins Spielkonzept. Auch das neue "Ruf-Feld", mit dem man Teamkollegen zu sich herbeirufen kann, ist clever gedacht und macht Spaß. Und auch bei der Team-Variante bleibt das Gefühl, dass es hier großartige neue Ideen gibt. Das gemeinsame Ziehen mit dem "Gemeinsam-Würfel" macht mächtig Laune und wird vor allem jenen Spielern gefallen, denen die bisherige Mini-Games mit etwas zu viel Zufall behaftet waren.
Ein weiteres Verkaufsargument ist die sogenannte GameShare-Funktion. Die Idee dahinter ist charmant: Auch Konsolen ohne das Spiel dürfen auf einem bestimmten Spielbrett – "Mega-Wigglers Leckerwald" – mitspielen. Das ausschließlich lokale Feature ist zwar kaum mehr als eine kostenlose Demo, aber immerhin können mit dieser Freunde und Bekannte auf den Geschmack gebracht werden. Und auch technisch bricht Jamboree TV an einigen Stellen mit der altbackenen Präsentation. Ganz vorne stehen dabei Kamera und Joy-Con-Maussteuerung.
Die neue Joy-Con-2-Maussteuerung funktioniert in den dafür konzipierten Minispielen erstaunlich präzise. Gerade in der "Jubelbahn" – einer Art Achterbahnfahrt mit Zielscheiben – sorgt die Steuerung für schnelle Reaktionen und überraschend viel Spaß. Auch das Koop-Prinzip in diesem Modus ist solide umgesetzt und lässt sich gut alleine oder mit Freunden spielen. Nicht ganz so überzeugend ist die Kamera-Integration. Zwar klingt die Idee, Spieler mit ihren Gesichtern im Spiel zu zeigen, zunächst innovativ, doch es fehlt an der nötigen Präzision.
Wer nicht exakt im richtigen Winkel sitzt, erscheint verzerrt oder gar nicht im Bild. Die wenigen Kamera-Minispiele wirken überdies unausgereift und ungenau – und tragen wenig zum Spielspaß bei. Selbst das finale "Schreiduell" auf Bowsers Bühne gerät zur Lachnummer, wenn die Mikrofoneingabe versagt oder die Kamera streikt. Mit 20 neuen Minispielen (davon 14 für die Maus, 3 für Mikrofon, 3 für Kamera) und vier neuen Modi ist das Jamboree-TV-Paket inhaltlich keine Mogelpackung. Maus-Minispiele sind sehr hochwertig, Mikrofon-Games witzig.
Dass all diese neuen Inhalte nicht in das bestehende Hauptspiel integriert wurden, sondern in eine separate Spielhälfte ausgelagert sind, bleibt ärgerlich – zumal der DLC mit knapp 20 Euro zu Buche schlägt. Hinzu kommt: Ohne Kamera, Maussteuerung und Joy-Con-2-Zubehör ist ein Großteil der neuen Inhalte nicht spielbar. Der Preis für das Upgrade ist also nur gerechtfertigt, wenn man bereits in die entsprechende Hardware investiert hat. "Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV" ist deshalb nett, aber keinesfalls ein Muss.
Am Ende wirkt das Gesamtpaket wie ein Produkt, das sich nicht entscheiden konnte, was es sein möchte. Der Hauptteil des Spiels wurde ident übernommen, ohne grafische oder funktionale Anpassung. Die Erweiterung bringt zwar weitestgehend ebenfalls das (dieses Mal verbesserte Hauptspiel), macht vieles von den ganz neuen und spaßigen Modi aber nur Spielern zugänglich, die die entsprechende Hardware besitzen. Wer echter Fan ist, kann beim Upgrade zugreifen, wer aber nie in die Switch-2-Kamera investieren wird, verpasst nicht viel.