Neue Analyse

Jetzt werden auch Wohnungen und Häuser teurer

Angebotspreise für Wohnungen erlebten einen Anstieg von vier Prozent, Häuser von sechs Prozent. Die Nachfrage ging ebenfalls deutlich nach oben.
Team Wirtschaft
09.08.2025, 19:03
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Erst vor wenigen Tagen kam die Schock-Nachricht. Die Inflation, also die Teuerungs-Rate, stieg innerhalb eines Jahres um weitere 3,5 %. Jetzt die nächste Nachricht: Preise für Wohnimmobilien stiegen im ersten Halbjahr. Eigentumswohnungen kosteten im Schnitt 5.951 Euro pro Quadratmeter, was einen Anstieg von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Auch der Quadratmeterpreis für Einfamilienwohnungen erhöhte sich um sechs Prozent auf 4.041 Euro.

Gleichzeitig ist auch die Nachfrage angezogen. Im ersten Halbjahr stieg das Interesse an Wohnungen um 22 Prozent, bei Häusern um acht Prozent. Das zeigt die Datenanalyse von ImmoScout24, Basis waren knapp 180.000 Immobilienangeboten.

"Das Interesse am Immobilienkauf nimmt weiter zu, die Zahl der Anfragen von Suchenden wächst nun schon das zweite Jahr in Folge. Und jetzt steigen auch die Angebotspreise. Gleichzeitig sind die regionalen Preisunterschiede enorm. Während ein Haus in Wien im Schnitt fast 850.000Euro kostet, liegt der Preis im Burgenland bei rund 317.000Euro. Wer kaufen will, sollte regionale Entwicklungen genau im Blick behalten, denn Eigentum bleibt in manchen Regionen leistbarer", erklärt Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.

Häuser im Westen am teuersten

Bei Einfamilienhäusern zeigt sich ein starkes Preisgefälle. Am günstigsten liegt das Burgenland mit 2.436 Euro pro Quadratmeter (Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die Steiermark (3.117 Euro/qm) verbucht als einziges Bundesland einen Preisrückgang von drei Prozent. Kärnten (3.333 Euro/qm, +11 Prozent), Oberösterreich (3.524 Euro/qm, +7 Prozent) und Niederösterreich (3.685 Euro/qm, +3 Prozent) haben ebenfalls noch vergleichsweise moderate Häuserpreise.

Die Preise für Wien, Tirol, Salzburg und Vorarlberg liegen hingegen in anderen Regionen und befinden sich klar über dem Österreich-Schnitt. Am teuersten ist Tirol mit 7.667 Euro pro Quadratmeter, was einen sieben prozentigen Anstieg bedeutet. Dahinter befinden sich Wien mit 6.527 Euro/qm (+4 Prozent), Salzburg mit 6.111 Euro/qm (+6 Prozent) und Vorarlberg mit 5.618 Euro/qm (+2 Prozent).

Wien und Vorarlberg besonders gefragt

Beim Anstieg der Nachfrage liegt Österreichs Hauptstadt mit 30 Prozent am höchsten. Vorarlberg kommt auf ein Plus von 24 Prozent, Tirol von 19 Prozent und Salzburg von 18 Prozent. In der Steiermark liegt der Anstieg bei 14 Prozent, während das Burgenland um einen Prozent leicht zulegt. In Niederösterreich und Oberösterreich bleibt die Nachfrage unverändert. Kärnten verzeichnet als einziges Bundesland ein Minus von neun Prozent.

Steiermark-Wohnungen am günstigsten

Trotz eines leichten Anstiegs von ein Prozent ist die Steiermark mit 4.331 Euro pro Quadratmeter am günstigsten. Niederösterreich (4.672Euro/qm, +4Prozent) und Oberösterreich (4.673Euro/qm, +6Prozent) liegen preislich ähnlich, gefolgt von Kärnten mit 4.981 Euro pro Quadratmeter (+3 Prozent).

„Da solche Neubau-Objekte in der Regel wesentlich teurer sind als gebrauchte Immobilien, führt das zu einem besonderen regionalen Anstieg der durchschnittlichen Angebotspreise.“
Alexander BosakGeschäftsführer von Exploreal

Deutlich darüber befinden sich Vorarlberg (6.928Euro/qm, +3Prozent), Salzburg (6.351Euro/qm, +3Prozent) und Wien (6.615Euro/qm, +1Prozent). Das teuerste Bundesland ist erneut Tirol mit 7.000 Euro pro Quadratmeter (+2 Prozent). Das Burgenland erlebte statistisch gesehen den mit Abstand größten Anstieg. Die Preise für Wohnungen stiegen dort um 38 Prozent auf 5.100 Euro pro Quadratmeter, was im Österreich-Schnitt aber immer noch im unteren Ende der Preisskala angesiedelt ist.

"Im Burgenland werden heuer deutlich mehr neue Eigentumswohnungen fertiggestellt als im vergangenen Jahr. Da solche Neubau-Objekte in der Regel wesentlich teurer sind als gebrauchte Immobilien, führt das zu einem besonderen regionalen Anstieg der durchschnittlichen Angebotspreise", erläutert Alexander Bosak, Geschäftsführer beim Neubau-Datenspezialisten Exploreal.

Nachfrage besonders im Süden und Westen stark

Die Nachfrage ist in der Steiermark besonders hoch. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich diese um 37 Prozent, gefolgt von Tirol (+25 Prozent) und Wien (+23 Prozent). Das Interesse bleibt in Salzburg (+19 Prozent), Vorarlberg (+16 Prozent), Kärnten und Niederösterreich (jeweils +13 Prozent) ebenfalls hoch. In Oberösterreich und dem Burgenland fällt das Nachfrageplus mit sieben bzw. drei Prozent etwas mäßiger aus.

{title && {title} } tmw, {title && {title} } 09.08.2025, 19:03
Jetzt E-Paper lesen