Geburtenrückgang anhaltend

Kein Ende in Sicht – NÖ schrumpft kontinuierlich weiter

Niederösterreichs Geburtenrate hinkt hinter den Todesfällen hinterher. Ein negativer Trend, der sich auch 2025 fortsetzt.
Aram Ghadimi
29.08.2025, 07:30
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Nicht nur wirtschaftlich gab es in Niederösterreich zuletzt Probleme – einen deutlichen Abwärtstrend zeigt auch die Demografie des flächenmäßig größten Bundeslandes: Alleine im Zeitraum von April bis Juni zeigte sich, laut Statistik Austria, ein Minus von 1.000 Geburten gegenüber den Sterbefällen.

Nach Jahren der Krise und multiplen gesellschaftlichen Verunsicherungen, zeigte auch das zweite Quartal 2025 keine Abkehr von diesem Trend: Zwischen Anfang April und Ende Juni starben knapp 4.300 Menschen, während im selben Zeitraum nur 3.300 Kinder zur Welt kamen.

Zwar war dieses Ungleichgewicht im ersten Quartal 2025 noch deutlicher sichtbar (3.000 Geburten standen etwa 5.000 Todesfällen gegenüber), doch zeigt auch 2025 keine Trendumkehr. Das Phänomen rückläufiger Geburten gibt es nicht erst seit kurzem. Schon im Jahr 2024 war es, bei einem Blick auf die Zahlen, nicht zu übersehen: Damals lag der Unterschied zwischen Geburten und Todesfällen in Niederösterreich bei 5.361.

Große regionale Unterschiede

Ein Blick auf die einzelnen Bezirke zeigt erhebliche regionale Schwankungen. Den größten Rückgang an Geburten im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete der Bezirk Lilienfeld – dort sank die Zahl der Neugeborenen sogar um 37,8 Prozent. Ganz anders im Bezirk Mödling, der mit einem Plus von 12,1 Prozent österreichweit den neuntstärksten Anstieg an Geburten verzeichnete. Auch bei den Todesfällen gab es Ausreißer: Der Bezirk Krems-Land verzeichnete mit minus 21,3 Prozent den stärksten Rückgang an Verstorbenen im gesamten Bundesgebiet.

Hochzeitsmonat Mai

In den warmen Frühlingsmonaten nahm die Zahl der Eheschließungen wie gewohnt zu. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2.914 Hochzeiten in Niederösterreich registriert – rund die Hälfte davon im Mai, traditionell der beliebteste Monat zum Heiraten. Hinzu kamen über 80 eingetragene Partnerschaften.

Krems mit Ehe-Plus

Besonders viele Hochzeiten gab es in Krems-Stadt und im Bezirk Lilienfeld. Beide Regionen verzeichneten in den ersten sechs Monaten des Jahres einen kräftigen Anstieg bei Eheschließungen: In Krems-Stadt lag das Plus sogar bei 37,8 Prozent, in Lilienfeld immerhin bei 27,5 Prozent. Den größten Rückgang an Eheschließungen meldete hingegen der Bezirk Gmünd, wo die Zahl der Hochzeiten im Vergleich zum Vorjahr um satte 33,3 Prozent zurückging – der stärkste Rückgang österreichweit.

Scheidungen weiter gestiegen

Die Zahl der Scheidungen blieb auch 2025 hoch: Im ersten Quartal wurden 779 Ehen geschieden, im zweiten Quartal 795. In denselben Perioden wurden zudem zehn bzw. 14 eingetragene Partnerschaften aufgelöst.

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