Bei zumindest drei Säugetieren könnte man den lieben Gott berechtigterweise fragen, ob er bei dieser Bauanleitung vielleicht zu viel Wasser in Wein verwandelte. Das Schnabeltier und die Schnabeligel nämlich, sehen nicht nur irgendwie "zusammengewürfelt" aus, sondern haben auch die bizarrsten Eigenschaften.
Ein Säugetier, heißt Säugetier, weil es mit Muttermilch gesäugt wird und eigentlich lebend und direkt zur Welt kommt. Bei drei Arten jedoch, die man als "Kloakentiere" bezeichnet, ist dies nicht der Fall. Dazu zählt das Schnabeltier, der Langschnabeligel und der Kurzschnabeligel – diese "Ursäuger" legen nämlich Eier und säugen ihren Nachwuchs mit Milch aus bestimmten Drüsen.
Das "Kloakentier" definiert sich durch eine gemeinsame Körperöffnung für Darm, Harnleiter und Darm: Die Kloake. Grundsätzlich findet man sie nur bei Reptilien und Vögeln.
Das Schnabeltier ist nicht nur Säugetier, sondern hat laut DNA-Untersuchungen auch Gemeinsamkeiten mit Vögeln (der Schnabel) und Reptilien (der Giftstachel). Kein Wunder also, dass dieses Tier auch bei der Geburt und Aufzucht hervorsticht. Wissenschaftler haben auch feststellen können, dass das Schnabeltier – salopp gesagt – das erste "Säugetier" war und den Grundstein für so viele Tiere und Menschen legte.
Bei den Langschnabeligeln gibt es noch einige offene Fragen, denn das Tierchen ist weitaus seltener und somit schwerer zu untersuchen als das Schnabeltier. Er befindet sich auch auf der Roten Liste und findet sich mit ganz viel Glück in Neuguinea und Indonesien. Dem australischen Kurzschnabeligel geht es noch schlechter, denn von dem dritten eierlegenden Säugetier ist man sich noch nicht einmal sicher, ob es nun diverse Unterarten gibt, oder nicht.