39, 4 Prozent, 43 von insgesamt 100 Mandaten – die SPÖ bleibt in Wien die deutlich stärkste Kraft. Jetzt beginnt die Suche nach einem Koalitionspartner, Bürgermeister Michael Ludwig hat vier Parteien (eine davon kommt für ihn aber nicht infrage) zur Auswahl.
In den letzten fünf Jahren haben die Roten mit den NEOS regiert, beide Parteien lobten die Zusammenarbeit. Allerdings wollte sich Ludwig am Wahlsonntag nicht festlegen, ob er die rot-pinke "Punschkrapfen-Koalition" fortsetzen will.
Die Wiener SPÖ will bereits diese Woche ihre Sondierungen zur Bildung einer neuen Landesregierung abschließen und kommende Woche mit echten Regierungsverhandlungen beginnen. Das teilte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nach der Sitzung der Gremien am Montag am Rande eines Treffens von Bund, Ländern und Gemeinden im Finanzministerium mit.
In den kommenden Tagen werde er Gespräche mit NEOS, Grünen und ÖVP führen. Eine Koalition mit der zweitplatzierten FPÖ kommt für die SPÖ nicht infrage – und das, obwohl die Blauen ihre Bereitschaft für Gespräche signalisierten.
Neben Ludwig werden Landesparteisekretärin Barbara Novak und der Klubobmann der Wiener SPÖ, Josef Taucher, das Sondierungsteam bilden. Es ist das gleiche Trio wie bei den Sondierungen vor fünf Jahren, die mit einer Entscheidung für die NEOS geendet hatten. Ludwig bekräftigte, dass es bei der Regierungsbildung rasch gehen soll. Ziel sei es, nächste Woche schon vertiefende Regierungsverhandlungen mit einer der drei Parteien zu starten und noch vor dem Sommer eine neue Regierung zu bilden. Auf eine Präferenz wollte sich der Bürgermeister weiter nicht festlegen.
Stadtrat Jürgen Czernohorszky ging davon aus, dass die Regierungsbildung einige Wochen dauern wird. Dass man sich nicht sofort zu einer Fortsetzung der Koalition mit den NEOS bekennt, ist für ihn gut begründet. Denn wenn es drei Parteien gebe, mit denen man eine Regierungszusammenarbeit eingehen könne, sei es klar, dass man sich davor die inhaltlichen Übereinstimmungen ansehe.