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Krankl vor Wahl: "Nicht alle Ultras für Bruckner"

Heute Redaktion
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Hans Krankl - in den letzten Jahren nur mehr als Sky-Experte bei Rapid im Stadion.
Hans Krankl - in den letzten Jahren nur mehr als Sky-Experte bei Rapid im Stadion.
Bild: GEPA-pictures.com

Am Montag wird der neue Rapid-Präsident gewählt. Hans Krankl ist eine von sieben Legenden, die Kandidaten Schmid unterstützen. Der Goleador über Schmutzkübel vor der Wahl.

Endspurt im Wahlkampf. Am Montag wird der Nachfolger von Präsident Michael Krammer gewählt. Die stimmberechtigten Mitglieder (rund 9.000) dürfen zwischen Martin Bruckner und Roland Schmid wählen. Bruckner setzt sich für "Evolution statt Revolution" ein, gehört aktuell dem Team Krammer an. Schmid steht für Veränderung, will das Budget für den Nachwuchs verdreifachen.

Roland Schmid im "Heute"-Wordrap:

In den letzten Wochen wurde der Wahlkampf ruppig. Beide Lager mussten Kritik einstecken. Manches ging unter die Gürtellinie. Ex-Boss Rudolf Edlinger bezeichnete Schmid und seine Liste als "Glücksritter". Rapid und die Liste Bruckner ärgerten sich wiederum über die Schmid-Kritik am Geschäftsbericht. Bruckner bezeichnete die Gegner als "testosterongeladen".

Krankl über Ultras-Wahlempfehlung

Wenn Klub-Ikone Hans Krankl zwei Tage vor der Wahl von "Schmutzkübeln" spricht, ist das also nicht ganz von der Hand zu weisen. Krankl ist aber befangen. Der Goleador hatte sich zusammen mit sechs anderen Legenden für Schmid stark gemacht und in mehreren offenen Briefen seine Unterstützung bekundet.

Aktuell legt er in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" nach und spricht dabei auch über die Unterstützung der Fans. Einen offenen Brief hat nämlich auch der Block West veröffentlicht. Die Ultras haben eine Wahlempfehlung für Martin Bruckner abgegeben.

Martin Bruckner im "Heute"-Wordrap:

Krankl dazu: "Ich habe noch immer viele Freunde im Block West und es stimmt nicht, dass alle Ultras für Bruckner sind. Man muss sie fragen, warum. Wenn sie sich so entscheiden, ist das zu akzeptieren."

Kritik am sportlichen Weg

Als Grund für seine Unterstützung von Schmid nennt er die "katastrophalen" letzten Saisonen. "Es muss eine starke Veränderung her. Roland Schmid ist ein anständiger Mensch mit einem großen Herzen für Rapid. Dem geben wir unsere Stimme."

Der 66-Jährige schärft nach: "Rapid hat das schlechteste Jahr in der Geschichte hinter sich. Aber die Fehler bei Transfers und Trainerbestellungen ziehen sich schon über viele Jahre hin. Der Rapid-Geist ist auf diesem Wege verloren gegangen. Die sportliche Seite muss kritisiert werden. Wirtschaftlich bin ich kein Experte, das können andere besser beurteilen."

Rapid brauche eine unantastbare Philosophie, der sich Trainer und Sportdirektoren unterordnen müssten.

"Zugegangen wie in Politik"

Krankl begrüßt die erste demokratische Wahl bei Rapid, bekrittelt, dass diese vor sechs Jahren "durch ein abgekartetes Spiel" durch das Wahlkomitee verhindert worden sei. Der Wahlkampf stimmt ihn aber nachdenklich: "In den letzten Wochen sind viele Fouls an Schmid begangen worden, Schmutzkübel wurden über ihn ausgeschüttet und er wurde durch Lügen schlecht gemacht. Es ist zugegangen wie in der Politik."