Jänner-Tristesse im Innviertel! 250 Mitarbeiter des Motorrad-Herstellers KTM sind ihre Jobs bereits los. Knapp 300 weitere Personen werden ebenfalls bald wegen der Sanierung gekündigt. Wie berichtet, ist die Firma mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden rund 1,8 Mrd. Euro.
Ein erfahrener Angestellter schildert jetzt gegenüber "Heute" die explosive Stimmung im Unternehmen: "Die Lage im Werk ist furchtbar. Es bilden sich richtige Gruppen."
Der Mann berichtet von "Radikalen", die die Firma "über alles stellen und auch dazu neigen, andere Kollegen zu beschimpfen". "Das hätte ich nie für möglich gehalten", zeigt sich der Beschäftigte enttäuscht.
"Dann gibt es die, die noch halbwegs normal geblieben sind, das sind meist erfahrene Kollegen. Und dann gibt es leider die, die man opfern wird." Das seien Personen, die wie Schachfiguren bewegt werden.
Auch ein anderer Punkt regt ihn extrem auf: "Für Februar und März gibt es bereits Namenslisten (Anm.: Kündigungslisten), es wird munter weiter sinnlos abgebaut. Die, die noch Anstand haben, gehen von alleine." Beim Innviertler Traditionsunternehmen herrsche eine "extreme Schieflage" in der Belegschaft: "Jeder Zweite ist ein Manager für irgendetwas." Was damit gemeint ist: Es gebe zu viele Chefs, zu wenig Arbeiter.
„Für Februar und März gibt es bereits Namenslisten, es wird munter weiter sinnlos abgebaut.“KTM-Mitarbeiter
Bereits im Dezember wurde bekannt, dass die Nerven bei KTM blank liegen. Gegenüber der Redaktion schildert eine Frau die vorherrschende Atmosphäre: "Die Mitarbeiter, die den vorzeitigen Austritt nicht unterschrieben haben und nach dem Betriebsurlaub (bis 7. Jänner; Anm.) erscheinen sollen, werden von Kollegen beschimpft."
"Alle sind hochnervös, enttäuscht, frustriert und haben kein Vertrauen mehr in das Unternehmen." Aus den einst "stolzen Mitgliedern der 'Orange Family'" seien jetzt "geknickte 'Nummern'" geworden.
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 300 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.