WKO bietet 2,25 Prozent

KV-Verhandlungen geplatzt: Das hat der Handel jetzt vor

Nach neun Stunden endete die zweite Runde der Handels-KV-Verhandlungen ohne Ergebnis – nun kommen Betriebsversammlungen in ganz Österreich.
Newsdesk Heute
13.11.2025, 21:09
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Die zweite Verhandlungsrunde für die 430.000 Angestellten und 20.000 Lehrlinge des österreichischen Handels wurde am Donnerstag nach neun Verhandlungsstunden ergebnislos beendet, wie die Gewerkschaft GPA in einer Aussendung mitteilt.

Das Angebot der Arbeitgeber – eine Erhöhung von 2,25 Prozent – sei für die Gewerkschaft nicht akzeptabel. Deshalb starten in der kommenden Woche Betriebsversammlungen in ganz Österreich.

"Die heutigen Gespräche haben gezeigt, dass unsere Vorstellungen von einem fairen Abschluss immer noch deutlich auseinanderliegen. Wir erwarten in der nächsten Verhandlungsrunde ein verbessertes Angebot, das die Leistung der Beschäftigten anerkennt, sonst werden wir die nächsten Schritte setzen müssen!", fasst Mario Ferrari, Chefverhandler der Gewerkschaft GPA die Lage zusammen.

"Kein Interesse an einer pragmatischen Lösung"

"In der kommenden Woche werden wir die Beschäftigten in allen Bundesländern über den aktuellen Verhandlungsstand informieren und weitere Schritte beraten, sollte es auch in der nächsten Verhandlungsrunde zu keinem fairen Angebot kommen", so Martin Müllauer, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der Gewerkschaft GPA.

Die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate liegt bei 3,0 Prozent – und damit nur 0,1 Prozentpunkte höher als jener Wert, der im Abschluss des Vorjahres eine Erhöhung von 2,9 Prozent vorgesehen hätte, informiert die Gewerkschaft. "Deshalb haben wir heute angeboten, den im Vorjahr vereinbarten Wert für 2026 zu übernehmen und damit Planungssicherheit und Stabilität für alle Beteiligten zu ermöglichen. Doch seitens der Arbeitgeber scheint es kein Interesse an einer pragmatischen Lösung zu geben", betont Ferrari weiter.

Insolvenzen auf Rekordniveau

Die Wirtschaftskammer Österreich meldet sich ebenfalls per Aussendung zu Wort. Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich spricht von "sehr guten und intensiven Gesprächen". "Deshalb ist es bedauerlich, dass die Gewerkschaft nicht bereit war, das letzte Stück auf uns zuzugehen und die Realitäten im heimischen Handel zu akzeptieren. Diese sind nach wie vor sehr herausfordernd. Wir brauchen daher einen Abschluss, der dieses schwierige Umfeld abbilde", führt er weiter aus.

"Wir wollen keine Salamitaktik und daher nicht scheibchenweise über jeweils andere Zahlen reden. Aber dem Wunsch der Gewerkschaft und der konstruktiven Gespräche folgend nennen wir jetzt trotzdem eine Zahl", so Trefelik. Und diese Zahl liegt eben bei 2,25 Prozent.

Denn Österreich befinde sich im dritten Rezessionsjahr und trotz einer leichten Besserung im ersten Halbjahr könne von einer nachhaltigen Erholung des Konsums leider noch keine Rede sein. "Die Zahl der Insolvenzen und Schließungen im Handel liegt auf Rekordniveau, die Arbeitslosigkeit ist zuletzt um rund 10 Prozent gestiegen. Diese Situation kann man im Handels-KV nicht ausblenden", betont Trefelik.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 13.11.2025, 21:13, 13.11.2025, 21:09
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