Am Dienstag hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen seinen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier in Wien zu einem Staatsbesuch empfangen. Anlass für den Besuch ist die Eröffnung des Neubaus der Deutschen Botschaft am Mittwoch.
Am 30. September 2021 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt bevor im Jahr 2022 die Bauarbeiten begannen. Mit einer Nutzfläche von rund 3.800 Quadratmeter und mit einem Gesamtbudget von 40 Millionen Euro wurde der Neubau der Deutschen Botschaft bereits Ende 2024 fertig gebaut und im April 2025 zur Nutzung übergeben.
Die Bundesrepublik Deutschland will mit dem Neubau auch eine "architektonische Botschaft" senden: Wir präsentieren uns in Österreich weltoffen, einladend und freundlich, heißt es auf der Website der Botschaft.
In seiner Rede bedankt sich Steinmeier zunächst für das Erscheinen der Gäste zu dieser "Housewarming-Party". Er betont zudem die Verbundenheit und Freundschaft zwischen Österreich und Deutschland. Dazu gehört für den deutschen Präsidenten auch "freundlicher Spott übereinander".
Für Steinmeier ist der Bau eines neuen Hauses ein Akt des Vertrauens und ein Zeichen für eine gemeinsame Zukunft. Mit dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 wurde laut dem deutschen Präsidenten aus dem Nachbar Österreich ein europäischer Partner. Das neue "moderne und demokratische" Haus würde dies reflektieren. Abschließend bedankte er sich bei den Leipziger Architekten Schulz und Schulz, die ebenfalls bei der Eröffnung in Wien anwesend waren. Sie hätten "Großartiges" geleistet.
Auch Bundespräsident Van der Bellen eröffnet die neue Botschaft "mit Freude". Für ihn ist es auch ein nachbarschaftliches Ereignis, da er und seine Frau privat gleich "ums Eck" wohnen. In seiner Rede sprach er über die Bedeutung des Standortes der Botschaft in der Metternichgasse: Die Straße wurde nach Klemens Metternich, einem österreichischen Botschafter der im 19. Jahrhundert in Dresden und Berlin tätig war, benannt.
Die Verbindung zu Deutschland sieht Van der Bellen im "Wille zur Gestaltung der Zukunft". Zum Abschluss gratuliert es seinem "lieben Freund" Steinmeier, er sei eigentlich "der Steinleger des Gebäudes", da Steinmeier für den Abriss des alten Gebäudes verantwortlich war. Ein neues Kapitel der Deutschen Botschaft würde beginnen, mit einem "inspirierenden Ambiete".
Am letzten Tag des dreitägigen Staatsbesuches, am Donnerstag, geht es für die beiden Staatsoberhäupter nach Tirol. Dort ist eine Besichtigung der Baustelle des Brenner-Basistunnels gemeinsam mit Landeshauptmann Anton Mattle geplant, danach steht ein Besuch in der Innsbruck auf dem Programm.
Den Abschluss des dreitägigen Staatsbesuches wird ein landesüblicher Empfang mit Tiroler Schützen bilden.