Ab 1. Jänner 2026 sollen Mieterinnen und Mieter in Österreich spürbar entlastet werden. Die Regierung hat ihr Mietpaket auf den Weg gebracht, es soll im Dezember im Nationalrat beschlossen werden.
Kernstück ist das neue Mieten-Wertsicherungsgesetz. Es schafft erstmals gemeinsame Regeln für Wertanpassung bei nahezu allen Raummieten (ausgenommen Ein- und Zweifamilienhäuser), also auch für ungeregelte Wohnungsmieten.
„Wir setzen jetzt den nächsten Schritt zur Gesetzwerdung des großen Mietrechtspakets", erklärt Vizekanzler und Wohnminister Andreas Babler (SPÖ): "Der Mietpreisstopp, die Mietpreisbremse im ungeregelten Bereich und die Verlängerung der Mindestbefristung sorgen für eine enorme Entlastung der Mieter. Wohnen muss leistbar sein."
Das neue Gesetz bringt keine eingefrorenen Mieten, aber eine Bremse bei der Teuerung. Die jährliche Indexanpassung bleibt, doch eine hohe Inflation schlägt nicht mehr voll durch. Bis drei Prozent darf die Inflation voll weitergegeben werden, danach nur mehr die Hälfte.
Das Gesetz schreibt vor, dass Mieten nur einmal jährlich – zum 1. April – angepasst werden dürfen. Die Anpassung richtet sich nach dem Verbraucherpreisindex 2020, wird aber gedeckelt.
Bis drei Prozent Inflation darf voll weitergegeben werden. Darüber hinaus darf der Vermieter nur die Hälfte verrechnen. Das heißt: Liegt die Inflation beispielsweise bei vier Prozent, darf der Mieter nur eine Erhöhung von 3,5 Prozent bekommen.
Die anstehenden Erhöhungen der gesetzlichen Richtwerte und Kategoriebeträge sowie der sogenannten "angemessenen Mietzinse" werden gedeckelt für 2026 mit einem Prozent und für 2027 mit zwei Prozent. Das betrifft vor allem Altbauwohnungen und Gemeindebauten.
Befristungen werden von drei auf fünf Jahre erhöht, für alle ab 1. Jänner 2026 geschlossenen oder erneuerten Mietverträge. Bei neu abgeschlossenen Mietverträgen im privaten Sektor sind bereits drei von vier befristet.
Staatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) betont die Wichtigkeit des Pakets im Kampf gegen die Teuerung: "Das Ziel sein muss sein, die Inflation in Richtung zwei Prozent zu bekommen und beim Wirtschaftswachstum wieder die Ein-Prozent- Marke zu überschreiten. Die heutige Regierungsvorlage trägt dazu bei, diese Ziele zu erfüllen. Rasante Mietanstiege werden dadurch in Zukunft gebremst. Das ist wichtig, denn das Thema Wohnen ist ein ausschlaggebender Faktor im Kampf gegen die Teuerung.“
Neos-Klubobmann Yannick Shetty legt Wert auf die Feststellung, dass nicht alle Vermieter "böse Miethaie" sind, sondern es gehe auch um die vielen kleinen privaten Vermieter – "Familien, die über Jahre eine Wohnung abbezahlt haben und sie etwa im Alter vermieten". Diese Menschen dürfen weiter auf drei Jahre vermieten, sind ausgenommen von der Verlängerung auf fünf Jahre.
Shetty: "Diese Menschen tragen Verantwortung, investieren, sanieren und schaffen Wohnraum. Wir sorgen dafür, dass dieser Einsatz nicht bestraft wird."