Die Zahl steigt: 1,3 Millionen Menschen in Österreich sind derzeit armutsgefährdet – für sie zählt jeder Cent. Auch kleine Anschaffungen werden zum Drahtseilakt, der das Haushalts-Budget durcheinanderbringen kann. Betroffene spüren die schlimme Teuerungswelle – die noch lange nicht zu Ende ist – am schlimmsten.
Jetzt ist die "Schnellschätzung" der Teuerungsrate des vergangenen Monats erschienen. Preise im Allgemeinen sind im Mai um 3 % gestiegen (im Vergleich zum Mai 2024). Das ist zwar um 0,1 % weniger als im April, bedeutet aber noch lange keine Erholung. Wir sind noch sehr weit weg von dem empfohlenen Inflations-Niveau der Europäischen Zentralbank (EZB), der 2 % beträgt.
Die Statistik Austria erstellt diese Teuerungs-Analyse. "Nach wie vor sind Dienstleistungen der stärkste Treiber der Inflation. Hier haben die Preise im Jahresabstand um 4,4 % zugelegt", sagt Statistik Austria-Generaldirektor Thomas Burg.
Das schlimme: Ohne Ausnahme spüren wir alle diese Kategorie, die sich besonders stark verteuert. Unter dem Begriff "Dienstleistungen" stecken laut Statistik Austria mehr als 200 Geschäftsfelder – viele davon nutzen wir alle, ob wir wollen oder nicht. Darunter etwa: Versicherungen, Zahnärzte, Miete und Betriebskosten. Weiter geht es mit Leistungen, auf die viele Menschen angewiesen sind: etwa öffentliche Verkehrsbetriebe, Mobiltelefone, Seilbahnen.
Und dann fallen darunter auch Güter, die zwar nicht zu Luxus-Ausgaben gehören, aber auf die viele verzichten müssen: Reisen, Hotels, Lokalbesuche, Friseure und Fitnesscenter. In Summe sind also diese Dienstleistungen, am stärksten schuld an der andauernden Preis-Explosion.
An zweiter Stelle der "Preistreiber" kommt die Kategorie Nahrungsmittel, Tabak, Alkohol – diese Preise stiegen im Schnitt um 3,3 % - also stärker als die allgemeine Teuerung.
Rückblick zum April. Hier lag die allgemeine Inflation bei 3,1 %. Die Ausreißer zeigen aber wie schlimm einzelne Güter und Dienstleistungen in die Höhe schnalzen können. Um 36 % ist Strom im Vergleich zum Vorjahr teurer geworden. Städteflüge stiegen um ein Drittel (33 %) im Preis. Wer zur Beruhigung auf Schokolade zugriff, wurde noch wütender: Sie wurde um 31 % teurer.