Am Rande des NATO-Gipfels haben sich am Mittwoch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump zu einem Gespräch getroffen. Rund 50 Minuten dauerte das Gespräch. Während Selenskyj es als "substanziell" bezeichnet, hätte das Treffen laut Trump "nicht netter sein können".
Weiterhin erwähnte Selenskyj, dass er mit Trump darüber gesprochen habe, "wie wir einen Waffenstillstand und echten Frieden erreichen können". Trump hingegen sagte, das Thema Waffenstillstand sei nicht besprochen worden.
Er lobte jedoch, wie auch Selenskyj, die angenehme Gesprächsatmosphäre, da es "zwischen uns manchmal ein bisschen gerumpelt" habe, berichtet der "ORF". Dies dürfte wohl eine Anspielung auf den Besuch Selenskyjs im Weißen Haus Ende Februar sein, bei dem es zu einem Eklat zwischen ihm und Trump kam.
Nach dem erneuten Gespräch mit Selenskyj erklärte Trump, die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, weitere Patriot-Flugabwehrraketen in die Ukraine zu schicken. Die Raketen seien "sehr schwer zu bekommen", doch man werde "sehen, ob wir einige zur Verfügung stellen können", so Trump unverbindlich. Auch zur Frage, ob die USA finanzielle Unterstützung für die ukrainische Verteidigung leisten werden, wollte Trump abwarten.
Selenskyj schrieb auf "X", dass er mit Trump "über die Möglichkeit für die gemeinsame Produktion von Drohnen gesprochen" hat, um sich "gegenseitig zu stärken". Hauptsächlich habe er jedoch den Kauf von US-Luftabwehrsystemen thematisiert. "Die Ukraine ist bereit, diese Ausrüstung zu kaufen und amerikanische Waffenhersteller zu unterstützen", so Selenskyj.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte betonte, dass die gesamte NATO, einschließlich der USA, "völlig entschlossen" sei, die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion zu unterstützen. Trump erklärte, er wolle bald mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen und äußerte gleichzeitig die Möglichkeit, dass Putin über die Ukraine hinaus territoriale Ambitionen haben könnte.
