Die EU sagt dem Rauchen den Kampf an, genauer gesagt dem Schwarzmarkt rund um den Tabakhandel. Dabei sorgen erneut Gespräche um eine Erhöhung der Tabaksteuer für Aufruhr – ein neuer Entwurf der dänischen Ratspräsidentschaft liegt bereits vor.
Dieser hat es in sich: Laut dem Papier soll die Steuer um satte 132 Prozent angehoben werden – sprich: Sie wird mehr als verdoppelt. Betroffen davon sollen neuartige Tabakprodukte sein, also unter anderem Tabak zum Erhitzen und auch Nikotinbeutel.
Diese Produkte dürften sich mit einem Beschluss extrem verteuern. Branchenkenner rechnen mit einem Anstieg von mindestens 1,80 Euro für eine Packung mit 20 erhitzbaren Tabak-Stäben.
Bislang gab es gegen die Pläne der Kommission viel Gegenwind, beispielsweise stemmen sich die Schweden mit voller Kraft gegen jegliche Steuererhöhung bei Nikotinbeutel. Darüber hinaus sprechen sich auch zahlreiche andere Länder gegen die neuen Steuerpläne der EU aus.
Immerhin richtet sich das neue Modell eher an Hochsteuer-Länder wie Belgien, Niederlande oder Frankreich. All diese Länder haben einen riesigen Schwarzmarkt zu kämpfen. Dass man diesem Schwarzmarkt mit einer Steuererhöhung entgegenwirken kann, bezweifeln Insider.
Prinzipiell ist die dänische Ratspräsidentschaft nämlich der Ansicht, dass eine EU-weite Steuererhöhung zu weniger Schwarzmarkt innerhalb der Union führe. Aber laut Insider-Informationen würde auch jetzt schon ein erheblicher Anteil an Nikotinprodukten aus Drittstaaten geschmuggelt werden. Und dort würden die Steuern eben ungeändert bleiben.
Außerdem würde eine derartige Steuererhöhung noch zahlreiche weitere Nachteile mit sich bringen. Diese Maßnahmen könnten insgesamt schwerwiegende negative Folgen für Verbraucher und Steuereinnahmen haben, heißt es von Branchenkenner gegenüber "Heute".
Zudem könnte auch die öffentliche Gesundheit unter einer Erhöhung der Tabaksteuer für Tabak zum Erhitzen und Snus bzw. Nikotinbeutel leiden. Denn Tabak zum Erhitzen und Nikotinbeutel sind deutlich weniger gesundheitsschädigend als normale Zigaretten. Ein Preisanstieg bei diesen Produkten könnte einen Umstieg erschweren.