Laut der ADAC Versicherung AG berichten immer mehr deutsche Urlauber von massiv überteuerten Ärzten und Kliniken in Ägyptens Touristenzentren. Tatsächlich würden, so die Automobilclub-Versicherung, Gäste aus Deutschland in Hotelkliniken oder bei Hotelärzten oft das 20- bis 30-fache der Behandlungskosten in Deutschland zahlen.
"Viele Privatkliniken und Hotelärzte in beliebten Urlaubsregionen haben sich auf internationale Touristen spezialisiert. Sie wissen, dass Urlauber im Notfall schnell Hilfe brauchen, oft keine lokalen Preisvergleiche kennen und in der Regel über eine Auslandskrankenversicherung verfügen," erklärt Sascha Petzold, Vorstand für Schaden bei der ADAC Versicherung AG.
"Das führt dazu, dass Preise gezielt für Touristen angehoben werden. Während in Deutschland die Kosten für ambulante Behandlungen binnen Jahresfrist im Schnitt um 3,9 Prozent gestiegen sind, haben sich diese in Ägypten um 26,4 Prozent verteuert.
Dazu kommt, dass neben den Hotelärzten- und Kliniken beispielsweise auch oft das Hotelpersonal Vermittlungsgebühren bezieht. Diese Provisionen werden in die Behandlungskosten eingepreist, sodass die Endrechnung für Urlauber weiter steigt."
"Viele Ärzte und Kliniken verlangen sofortige Barzahlung und stellen keine oder nur unklare Quittungen aus", erklärt Petzold weiter. "Das bringt viele Urlauber in finanzielle Schwierigkeiten, wenn sofort mehrere tausend Euro für einen einfachen Eingriff zu zahlen sind.
Sind die Rechnungen massiv überteuert, ersetzen viele Versicherungen nicht die komplette Rechnung, da sie nur den ortsüblichen Satz regulieren müssen. Der Urlauber bleibt dann auf einem großen Teil der Kosten sitzen."
Das Abkassieren von Urlaubern in Ägypten sei ein ernstes Problem, das durch fehlende Regulierung, Sprachbarrieren und organisierte Netzwerke begünstigt wird, so die ADAC Versicherung AG in einer Aussendung. Nur wer vorbereitet sei, könne sich schützen und im Ernstfall hohe Kosten vermeiden.