Der Verein gegen Tierfabriken kämpft nun bereits seit langer Zeit gegen das absurde Fütterungsverbot für Tauben in der Kulturstadt Salzburg. Warum man hier Vögel, die entkräftet und verhungert apathisch auf den Straßen sitzen, oder sogar tot von den Dachfürsten fallen, in Kauf nimmt, ist völlig unverständlich. Mittlerweile gilt für die Tierschützer Alarmstufe ROT, denn sonst kann man gleich "tote Vögel" in die Reiseführer aufnehmen.
„Wenn jetzt keine Notfütterung eingeleitet wird, werden in den kommenden Wochen und Monaten viele Tauben langsam und qualvoll verhungern.“Hans LutschARGE, Stadttauben Salzburg
Vor allem ein Lokalaugenschein am Salzburger Hauptbahnhof zeigt das erschreckende Ausmaß der Krise: Hunderte Tauben kämpfen dort täglich ums Überleben. Viele Tiere sitzen apathisch, aufgeplustert und geschwächt auf dem Boden – ein klares Zeichen akuten Hungers. Andere taumeln entkräftet umher oder stürzen sich panisch auf jedes noch so kleine Bröselchen.
Seit März 2025 wird das Füttern der hungernden Tiere durch Privatpersonen streng von den Behörden geahndet. Es wird mit Verwaltungsstrafen, zivilrechtlichen Klagen und sogar mit Gefängnisstrafen gedroht.
Warum sich hier das Mitleid der Stadtregierung hier so sehr in Grenzen hält, kann man nur erahnen, denn immerhin werden Tierliebhaber streng bestraft, wenn sie auch nur darüber nachdenken, eine Taube füttern zu wollen. Auch die Einrichtung legaler, kontrollierter Fütterungsplätze wird bis heute verweigert und der Bau dringend benötigter Taubenhäuser wird weiter ignoriert.
„Straßentauben sind Haustiere, keine Wildtiere.“
"Das ist kein normales Verhalten", so Hans Lutsch weiter. "Durch das konsequente Fütterungsverbot werden sie einem verwahrlosten Zustand ausgesetzt, der mit Qualen und Leiden gleichzusetzen ist. Wenn sie artgerecht mit Körnerfutter versorgt sind, verhalten sie sich ruhig und ziehen sich zurück." Die aktuelle Situation sei laut Lutsch jedoch das Ergebnis systematischer Vernachlässigung durch die Stadt.
Das Leid der Tauben betrifft bereits die Jungtiere, die mit weit unter 200 Gramm, Atemproblemen und drohendem Kreislaufversagen zu Pflegestellen gebracht werden.
„Diese Tierquälerei muss sofort beendet werden! Die Stadt ist gesetzlich verpflichtet, für eine tierschutzgerechte Lösung zu sorgen. Herr Bürgermeister Auinger, wegschauen ist keine Option mehr! Sie müssen JETZT zur Rettung der Tiere handeln.“Georg PrinzVerein gegen Tierfabriken
"Immer mehr Tauben zeigen alarmierende Symptome: Sie sondern sich vom Essschwarm ab, zeigen einen gekrümmten Rücken, was auf eine schmerzhafte Magen-Darm-Erkrankung hinweisen kann. Ein aufgeplustertes und schlecht abdeckendes Federkleid sind weitere Merkmale eines schlechten Nahrungszustandes, der auch bei Aufnahme des Tieres ein drastisches Untergewicht auf der Waage anzeigt", berichtet Hans Lutsch. "Die Schutzfunktion des Gefieders geht verloren, Fettreserven sind aufgezehrt, die Muskulatur als weitere Reserve ist abgebaut – ein klarer Fall chronischer Mangelernährung".
Wie viele Tiere bereits verhungert sind, lässt sich kaum sagen, da sich sterbende Tauben oft zurückziehen, beispielsweise auf Flachdächer oder in Tiefgaragen. Die Dunkelziffer ist hoch.