Herbert Kickl glaubt, dass es in Österreich politische Kräfte gebe, die an einem Verbot seiner Kandidatur arbeiten würden. Dabei zieht er Parallelen zu Frankreich und Rumänien, wo die Amtskandidaturen von Marine Le Pen und Calin Georgescu durch Gerichtsurteile verhindert wurden. "Heute" berichtete über die Aussagen des FPÖ-Chefs.
Am Donnerstag nahm ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti Stellung dazu: "Die neueste Verschwörungstheorie von einem ominösen Amtsverbot lässt einen staunend zurück. Wer nüchtern die Fakten betrachtet, kann nur zum Schluss kommen, dass der Einzige, der verhindert, dass Herbert Kickl Ämter ausübt, Herbert Kickl selbst ist." Das angebliche Amtsverbot werde "von niemandem angestrebt" und sei eine "künstliche Debatte", die zeige, worum es dem Freiheitlichen gehe: "Aufmerksamkeit und sich selbst", so Marchetti.
"Es ist glasklar: Es gibt kein 'böses System', das Kickl nicht gelassen hat. Er wollte schlichtweg nicht", resümierte der VP-General.
Marchetti weiter: "Den BVT-Skandal - mit einer rechtswidrigen Razzia in unserem Verfassungsschutz - hat Herbert Kickl mit seinen fragwürdigen und dubiosen Vertrauten Hans-Jörg Jenewein und Egisto Ott selbst fabriziert und sich als Innenminister untragbar gemacht. Das hat er ganz alleine geschafft."
Der schwarze Generalsekretär blickte auf die gescheiterten blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen zurück und sagte: "Wer in vier Wochen lediglich 8 Stunden Zeit am Verhandlungstisch verbringt, nicht fähig zu demokratischen Kompromissen ist und für seinen politischen Mitbewerber nur Verachtung übrig hat, der zeigt für alle klar ersichtlich, dass er selbst nicht regieren will. Herbert Kickl hat seine Chance vertan."
Marchettis Resümee: "Kickl zeigt mit seiner neuen Verschwörungstheorie zu einem – von niemandem angestrebten – Amtsverbot, dass er nicht nur keine Verantwortung für das Land übernehmen will, sondern sich wieder einmal nur mit sich selbst beschäftigt."