Die ÖFB-Auswahl kam am Donnerstagabend aus dem Jubeln gar nicht mehr heraus. 10:0 fertigten die rot-weiß-roten Kicker Fußball-Zwerg San Marino ab. Es war der höchste Erfolg einer ÖFB-Mannschaft aller Zeiten. Und mit vier Treffern schnappte sich Star-Stürmer Marko Arnautovic auch den Team-Torrekord, hat nun 45 Mal getroffen und überflügelte Toni Polster.
Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel – selten passte diese Phrase so genau wie aktuell. Der Erfolg gegen San Marino brachte die fix eingeplanten drei Punkte, dass er so hoch ausgefallen ist, hilft mit Blick auf die Tordifferenz, die bei Punktegleichheit zunächst über die Rangordnung entscheidet. Am Sonntag (20.45 Uhr) geht es nun aber gegen Rumänien, eine knifflige Aufgabe, mischt der Gegner, aktuell auf Rang drei der Gruppe H gelegen, doch um Platz zwei und das damit verbundene Ticket fürs Play-off mit.
"Das Stadion wir gut besucht sein. Aber wir müssen im Stile einer Heimmannschaft auftreten. Das wird in so einer Atmosphäre gegen einen guten Gegner aber nicht von alleine passieren", meinte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick vor der Reise in Rumäniens Hauptstadt im "ORF". "Es wird darauf ankommen, dass wir eine gute Mischung haben aus dem Spiel gegen den Ball – dass wir vorne gleich ins Gegenpressing gehen, wenn wir den Ball verlieren –, aber auch bei eigenem Ballbesitz gibt es Möglichkeiten und Räume", betonte der Deutsche, gab einige Einblicke in seinen Matchplan.
Dass es im Lager der Rumänen kriselt, der 80-jährige Kult-Teamchef Mircea Lucescu sogar seinen Rücktritt in den Raum gestellt hatte, wollte Österreichs Trainer aber nicht überbewerten. "Es macht keinen Sinn, sich damit zu beschäftigen. Wir müssen unsere bestmögliche Leistung auf den Platz bringen, wir müssen unseren Job machen. Dass es ein anderes Spiel wird als gegen San Marino, das ist allen klar", betonte der 67-Jährige.
Wohl auch deshalb, weil der ÖFB-Teamchef einige Umstellungen vornehmen könnte. Allen voran könnte der am Donnerstag noch leicht angeschlagene und geschonte Leipzig-Legionär Christoph Baumgartner seine Chance erhalten. "Wir werden heute sehen, wie er sich nach dem Training äußert, ob er sich zutraut, zu spielen. Wenn er es sich zutraut und keine Schmerzen hat, steht einem Einsatz nichts im Wege", betonte Österreichs Teamchef. Und ergänzte: "Es kann sein, dass der eine oder andere Spieler in die Mannschaft kommt. Das werden wir nach dem Abschlusstraining entscheiden."
Fix ist derweil bereits, dass Nummer eins Alexander Schlager wieder im ÖFB-Tor stehen wird.
