Ab Freitag heißt es im Hohen Haus: Ab in den Urlaub. Denn nach der letzten Parlamentssitzung geht die Politik in die Sommerpause.
In der Dreierkoalition zeigte man sich mit der bisherigen Arbeit jedenfalls zufrieden. Am Montag vor Urlaubsbeginn zogen Kanzler Christian Stocker (ÖVP), Vize Andreas Babler (SPÖ) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos) Bilanz und überschütteten sich dabei mit Selbstlob – "Heute" berichtete.
Und jetzt heißt es Pause machen, auch wenn es noch zahlreiche Baustellen gibt, die eigentlich dringend gelöst werden müssten – Stichwort Sozialhilfe, Inflation und Teuerung, das immense Defizit im Budget oder die Fertigstellung von Schellhorns Büro, damit dieser mit seiner Arbeit endlich beginnen kann.
Das alles kann aber warten, die Probleme verschwinden immerhin nicht von selbst und sind auch nach der Sommerpause noch da. Während die Österreicher also weiter unter einer enormen Preisexplosion leiden, macht die Regierung jetzt einmal frei und das ganz schön lange.
Denn während hart arbeitende Bürger lediglich 25 Urlaubstage jährlich bekommen, sieht es in der Politik gänzlich anders aus. 75 Tage (!) haben die Abgeordneten Ferien. Und auch die Regierung kann so lange keine neuen Gesetze erlassen!
Zwar kann jederzeit eine Sondersitzung eingesetzt werden, das ist aber eher selten der Fall – wer arbeitet auch gerne im Sommer, wenn er es sich richten kann. Regulär findet die nächste Sitzung dann wieder am 24. September statt.
Für die Dreierkoalition also genug Zeit, für den einen oder anderen Trip mit der Familie – etwas, worüber viele Österreicher dieses Jahr nur träumen können. Denn ihnen fehlt es aufgrund der Preisexplosion an Geld. Für jeden fünften Haushalt ist ein Urlaub nicht im Budget. Anders als in der Politik ist hier weiterarbeiten angesagt.