Tierische Qual

Pein bei jedem Schritt! Faltohrbaby "Mini" wurde erlöst

Trotz größter Bemühungen war der genetische Defekt des Faltohrkätzchens "Mini" stärker – das flauschige Baby musste am Assisi-Hof erlöst werden.
16.09.2025, 12:33
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Leider werden immer noch Qualzuchtmerkmale wie die beliebten "Knick"- oder "Faltohren" der Katzenrasse Scottish-Fold völlig verharmlost, weil es ein paar Tiere gibt, die ihre täglichen Schmerzen kaum oder sogar gar nicht zeigen.

Als nach einer behördlichen Abnahme die trächtige Faltohrkatze "Frieda" am Assisi-Hof des Österreichischen Tierschutzvereins für vierfachen Nachwuchs sorgte ("Heute" berichtete) waren Tierpfleger natürlich sofort besorgt – zu Recht. Denn die kleine, flauschige "Mini" war zwar allerliebst anzusehen, mit schneeweißem Fell und kugelrunden blauen Augen, durfte aber nur ein paar Wochen alt werden.

„Die geknickten Ohren sind kein harmloses Rassemerkmal, sondern das sichtbare Zeichen eines folgenschweren Gendefekts. Er führt zu schweren Knochen- und Knorpelschäden. Für die Tiere bedeutet das ein Leben voller Schmerzen“
Alfred KoflerLeiter der Tierpflege, Assisi-Hof Stockerau

Jeder Schritt = pure Qual

Das unschuldige Katzenbaby hatte offenbar seit der ersten Sekunde permanente Schmerzen. Während ihre Geschwister spielten, kletterten und herumtollten, war es für "Mini" schon schwierig, die Katzentoilette aufzusuchen. Die Tierschützer beschlossen nach ein paar Wochen nicht mehr länger zuzusehen und das arme Kätzchen zu erlösen.

Stephanie Lang, Leiterin des Tags am Assisi-Hof in Stockerau: "Heute war leider ein sehr trauriger Tag. Wir mussten die kleine Mini über die Regenbogenbrücke schicken, weil aufgrund ihrer qualzuchtbedingter Schmerzen kein normales Leben möglich war. Minis Schicksal darf eigentlich nicht sein."

Boom trotz Verbot seit 2005

Seit 2005 ist Qualzucht in Österreich durch das Tierschutzgesetz verboten. Dennoch floriert der Handel mit Trendrassen wie der Scottish-Fold. Profitgier und die unkritische Nachfrage nach "besonderen" Katzen treiben das Geschäft an.

„Niedliche Fotos und Videos in den sozialen Medien heizen das Geschäft zusätzlich an. Sie zeigen niemals das Leid hinter der Kamera. „Influencer tragen damit unbewusst dazu bei, dass diese Tierquälerei weitergeht“

Nein, es ist NICHT alles in Ordnung!

Auch wenn viele Halter erst sehr spät bemerken, dass ihre Katze chronisch krank ist und ständige Schmerzen erleiden muss, ist erst oft die lebenslange, medizinische Versorgung und extrem hohe Tierarztkosten der Grund für eine Abgabe ins Tierheim.

Der Österreichische Tierschutzverein fordert: "Gesundheit vor Aussehen" und appelliert deshalb an Züchter, Juroren und Tierfreunde: "Bei jeder Tierzucht muss die Gesundheit an erster Stelle stehen", betont Stephanie Lang, Leiterin des Assisi-Hofes. "Es darf niemals das Aussehen sein, das über das Wohl der Tiere entscheidet."

Gute Reise, "Mini"

Als Mahnmal gegen Qualzucht und das Recht eines Tieres auf ein Leben ohne Schmerzen wird "Mini" am Tierfriedhof Waldesruh würdevoll beigesetzt – denn zumindest wurde sie ein paar Wochen auf unserer Welt umsorgt und lieb gehabt.

{title && {title} } tine,red, {title && {title} } 16.09.2025, 12:33
Jetzt E-Paper lesen