Die Insolvenz des weltberühmten Zweirad-Herstellers mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) fordert Hunderte Schicksale. Zur Erinnerung: Vor Weihnachten wurde 250 Mitarbeitern die Kündigung ausgesprochen, vor wenigen Tagen waren es noch 288 zusätzliche.
Knapp drei Milliarden Euro schulden die KTM AG, KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH ihren fast 5.400 Gläubigern.
Nachdem wochenlang verschiedene Gerüchte über die Zukunft des KTM-Chefs Stefan Pierer kursierten, gab er am Donnerstag bekannt, dass er von der Spitze des Innviertler Unternehmens abtritt.
Als Nachfolger übernimmt Gottried Neumeister den Vorstandsvorsitz in der Pierer Mobility AG und der KTM AG. Der ehemalige BeBusiness-Partner von Niki Lauda bei "flyniki" ist seit September bei Pierer Mobility tätig. Pierer wird ihn durch den Sanierungsprozess als Co-Geschäftsführer begleiten.
Wie "Forbes" nun bekannt gibt, gehört der Ex-Konzernchef nicht mehr zu den reichsten Personen der Welt. Das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin veröffentlicht regelmäßig ein Milliardärs-Ranking.
Darunter befinden sich Persönlichkeiten wie unter anderem Tesla-Gründer Elon Musik, Jeff Bezos (Amazon) oder Mark Zuckerberg (Facebook bzw. Meta). Derzeit kommt Pierer allerdings nicht auf der sogenannten Real Time Billionaires List vor.
2023 war der steirische Geschäftsmann mit einem Vermögen von 1,6 Milliarden US-Dollar – entspricht rund 1,5 Milliarden Euro – noch auf Platz 1.804 eingereiht.
Im Rahmen des Wechsels an der Unternehmensspitze informierte die Pierer Mobility AG auch über die vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Krisenjahr. Der Umsatz 2024 sank auf 1,9 Milliarden Euro. An die Händler waren 292.497 Motorräder abgesetzt worden – das bedeutete einen Rückgang von 21 Prozent im Vergleich zu 2023.
Wie berichtet, wurden wegen der Insolvenz seit Anfang 2024 mehr als 1.800 Mitarbeiter abgebaut. Allein im Sanierungsverfahren waren es rund 520 Beschäftigte, die ihre Jobs verloren.
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, 288 weitere Angestellte werden im Zuge der Sanierung folgen.