Braune Kartonschachteln, die sich vor verschlossenen Wohnungstüren türmen: In kaum einem Bundesland läuft das Weihnachtsgeschäft der Österreichischen Post so intensiv wie in Niederösterreich.
Rund 175.000 Pakete pro Tag werden hier im Dezember zugestellt – deutlich mehr als an einem normalen Tag, an dem es etwa 140.000 sind. Das bringt die Zusteller auf Trab. Immerhin gilt es, das flächenmäßig größte Bundesland abzudecken.
Dass die Zusteller im größten Flächenbundesland des Landes besonders gefordert sind, bestätigt Post-Vorstand Peter Umundum im Gespräch mit den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN). Die Hochsaison beginne im November mit der Black Week und ziehe sich bis in den Jänner, wenn viele Gutscheine eingelöst oder Geschenke retourniert werden.
Wie massiv der Anstieg ist, zeigt ein Blick auf den heurigen Spitzenwert: Am 1. Dezember wurden österreichweit rund 1,6 Millionen Pakete bewegt, in Niederösterreich lag die Tagesmenge weit über 200.000 Stück. Alles zusammen werden allein in NÖ rund 34 Millionen Pakete jährlich zugestellt.
In einer Aussendung betonte Umundum dazu: "Dieser Rekord zeigt die enorme Leistungsfähigkeit unseres Teams." Allein im Dezember erwartet die Post österreichweit rund 20 Millionen Pakete – ein erheblicher Anteil davon entfällt auf NÖ.
Das Logistikzentrum Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg, NÖ) ist in der Adventzeit eine Hochleistungsmaschine. LKWs liefern rund um die Uhr an, anschließend werden die Pakete grob und fein sortiert: Zuerst wird entschieden, ob eine Sendung in der Region bleibt oder in andere Bundesländer muss. Danach geht es weiter zu den Zustellbasen in ganz Niederösterreich. Von dort bringen mehr als 2.200 Zusteller die Pakete in Städte, Ortschaften und abgelegene Regionen – oft mehrfach täglich.
Um die gewaltigen Mengen bewältigen zu können, werden in Niederösterreich 170 zusätzliche Arbeitskräfte eingesetzt, zwei Drittel davon in der Zustellung. Auch Rollbehälter, Fahrzeuge und E-Flotten werden in der Hochsaison aufgestockt.
Besonders bemerkbar mache sich der internationale Onlinehandel. "Es überwiegen ganz klar Pakete aus dem Ausland, rund 80 Prozent", erklärte Umundum im NÖN-Gespräch. Amazon sei zugleich der größte Kunde der Österreichischen Post und auch Mitbewerber.
Wer in Niederösterreich noch rechtzeitig ein Paket verschicken möchte, sollte auf die Versandfristen aufpassen: Briefe sollten bis Donnerstag, den 18. Dezember verschickt werden, beim Premium-Brief reicht der 22. Dezember. Weihnachtspakete müssen bis Freitag, den 19. Dezember versandt werden, damit sie bis zum Heiligabend ankommen. Bei Express-Sendungen endet die Versandfrist für zuverlässige Zustellung am Montag, den 22. Dezember.
