Anfang September hat das griechische Restaurant Zeus in der Ybbsitzerstraße in Waidhofen an der Ybbs seine Pforten geschlossen. Grund dafür war laut Hausbesitzer und Vermieter Alois Pöchhacker ein kurzfristiger Mangel an Mitarbeitern in Kombination mit einem gesundheitlichen Problem des Betreibers.
"Alle drei Mitarbeiter wollten zeitgleich Urlaub haben, gleichzeitig hatte der Wirt eine Rücken-OP. Das hat schließlich dazu beigetragen, dass er sich entschieden hat aufzuhören", sagt Pöchhacker.
Neun Jahre lang wurde in den Räumlichkeiten gegenüber dem Ybbsturm griechische Küche serviert. Zuvor stand Pöchhacker selbst hinter der Theke seines gutbürgerlichen Restaurants. "Wir haben das Restaurant 25 Jahre lang selbst betrieben, bis zur Pensionierung", sagt Pöchhacker. Auch das Nachfolgeprojekt von Mario Kanatsidis sei gut gelaufen.
Mit dem Aus des Zeus verliert Waidhofen sein einziges griechisches Lokal. Es war von Anfang an eine Besonderheit in der Region, so wie Mischung aus Klassikern der griechischen Küche und Köstlichkeiten aus dem mediterranen Raum. Die Gäste konnten frisch zubereitete Spezialitäten genießen, Fleisch- und Fischgerichte, hausgemachte Suppen, frische Salate und traditionellen Nachspeisen.
Auch ein täglich wechselndes Mittagsmenü gehörte zum Angebot und wurde von den Gästen gut angenommen. Ergänzt wurde die Karte noch durch eine beträchtliche Auswahl an Qualitätsweinen aus Griechenland, darunter der bekannte Amethystos, Bioweine vom Berg Athos und der Insel Santorini. Im Sommer lud der Gastgarten mit Großflächenmarkise zum Verweilen ein.
Das Lokal selbst umfasst drei unterschiedlich eingerichtete Gasträume mit rund 70 bis 80 Sitzplätzen sowie einen Gastgarten mit Platz für weitere 50 bis 60 Gäste. Dazu kommen ein großer Kühlraum, zwei Lagerräume sowie ein Personalraum mit Umkleiden, WC und Dusche für Mitarbeiter. Beheizt werden kann das Objekt sowohl mit Gas als auch über einen traditionellen Kachelofen.
"Es gibt alles", sagt Alois Pöchhacker: "Vom Besteck bis zur Kaffeemaschine ist alles da. Der neue Betreiber kann also gleich loslegen." Verkaufen möchte Pöchhacker die Liegenschaft nicht. Das voll ausgestattete Restaurant stehe sofort zur Verfügung.
Eine Ablöse sei nicht erforderlich. Den Mietpreis wolle er aber nicht nennen: "Wenn einer gut ist, dann hat er alle Chancen", antwortet Pöchhacker auf die Frage von "Heute", ob sich so ein Betrieb überhaupt noch lohne. Er wisse aus eigener Erfahrung, was ein fairer Preis sei. "Es gibt eh immer weniger Konkurrenz", lacht er und gibt dann zu bedenken, dass das Lokal optimal gelegen sei: "Mit einem ordentlichen Konzept geht das."
"Wir haben alles durchgeputzt", sagt Pöchhacker. "Das Lokal ist zwar griechisch dekoriert, aber ein klassisches Wirtshaus wäre genauso möglich." Jetzt müsse nur noch jemand anpacken und das Lokal, das sich mitten im Herzen des Ybbstals befindet, wieder mit kulinarischem Leben füllen.
