Neue Taskforce

Rüstungs-Deals: Österreichs Industrie soll mitverdienen

Das Heer investiert Milliarden, davon soll auch unsere Wirtschaft profitieren. Dafür wird jetzt eine Taskforce "Industriekooperation" eingerichtet.
Angela Sellner
08.07.2025, 22:37
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Das österreichische Bundesheer wird in den kommenden Jahren massiv aufgerüstet – und das soll nicht nur die Truppe stärken, sondern auch die heimische Wirtschaft. Damit die Milliardeninvestitionen nicht vorrangig ins Ausland abfließen, haben Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP) nun eine gemeinsame Taskforce "Industriekooperation" eingesetzt.

Aufträge für heimische Industrie

Der Gedanke dahinter: Wenn Panzer, Jettrainer oder Hightech-Ausrüstung angeschafft werden, soll die österreichische Wirtschaft mitverdienen – sei es als Hersteller, Zulieferer oder Wartungsbetrieb.

„Interesse, dass Beschaffungen im Verteidigungsbereich, wie international üblich, Aufträge für den Wirtschaftsstandort im eigenen Land auslösen“
Wolfgang HattmannsdorferWirtschaftsminister (ÖVP)

"Mit der Taskforce 'Industriekooperation' wollen wir klar festgeschriebene Rahmenbedingungen definieren, um Beschaffungen des Bundesheeres für industrielle Kooperationen gezielt zu nutzen. Diese Rahmenbedingungen müssen transparent und über alle Zweifel erhaben sein, weshalb dieser Prozess unter enger Einbindung der Finanzprokuratur stattfindet", erklären Tanner und Hattmannsdorfer gemeinsam.

Milliarden-Budget

Allein 2025 liegt das Verteidigungsbudget bei 4,74 Milliarden Euro, im kommenden Jahr soll es 5,18 Milliarden Euro betragen. Noch nie zuvor wurde so viel in das Bundesheer investiert – jetzt will man sicherstellen, dass dieses Geld möglichst stark auch in Österreich bleibt.

Die neue Taskforce, der Vertreter des Verteidigungs- und Wirtschaftsministeriums, der Wirtschaftskammer, der Industriellenvereinigung und der Finanzprokuratur angehören, soll künftig alle größeren Beschaffungsvorhaben begleiten. Ziel ist es, Chancen für Kooperationen mit heimischen Betrieben zu erkennen und zu nutzen.

Jettrainer-Beschaffung

Ein erstes großes Projekt steht bereits vor der Tür: Mögliche Kooperationen im Zusammenhang mit der bevorstehenden Beschaffung neuer Jettrainer sollen von der Taskforce beurteilt werden – das soll in weiterer Folge als Orientierung für zukünftige Beschaffungen dienen.

„Durch die Investitionen des Bundesheeres wird nicht nur die heimische Wertschöpfung, sondern auch die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen im High-Tech-Bereich gefördert.“
Klaudia TannerVerteidigungsministerin (ÖVP)

Jobs in Österreich

Verteidigungsministerin Tanner betont, dass die Entwicklungen im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik zugleich die Chance eröffnen, die Wertschöpfung wieder stärker ins Land zu holen und Beschaffungsvorhaben im Verteidigungssektor "gemeinsam und strategisch zu nutzen". "Durch die Investitionen des Bundesheeres wird nicht nur die heimische Wertschöpfung, sondern auch die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen im High-Tech-Bereich gefördert", so Tanner weiter.

Österreich verfüge über eine starke Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, die trotz allgemeiner Rezession ein beständiges Wachstum aufweise und Arbeitsplätze in Österreich sichere, erklärt Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer. "Es ist daher nur logisch, dass wir als Wirtschaftsstandort ein maximales Interesse daran haben, dass Beschaffungen im Verteidigungsbereich, wie international üblich, Aufträge für den Wirtschaftsstandort im eigenen Land auslösen", freut sich Hattmannsdorfer über den Schulterschluss der beiden Ministerien.

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