Interview mit Armin Wolf

"Scheiße im Hirn" – ZiB2-Gast sorgt im ORF für Wirbel

Nach dem umstrittenen Polizeieinsatz beim Antifa-Camp in Kärnten stellte sich Vize-Polizeichef Plazer im TV – und sorgte für neue Aufregung.
André Wilding
31.07.2025, 10:02
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Vier Tage nach dem massiven Polizeieinsatz beim antifaschistischen Camp am Peršmanhof in Kärnten trat Markus Plazer, stellvertretender Landespolizeidirektor, Mittwochabend in der ZIB2 auf. Statt einer Entschuldigung bot er Erklärungen – und erntete dafür erneut Kritik.

Der Einsatzort – eine NS-Gedenkstätte, an der 1945 elf Zivilisten von der SS ermordet wurden – sorgt weiterhin für Empörung. Plazer versuchte zu relativieren: Er verstehe, dass Nachkommen betroffen seien, eine Entschuldigung an die Camp-Teilnehmer blieb er aber schuldig.

"Heimat im Herzen, Scheiße im Hirn"

"Die Gedenkstätte hat vor 80 Jahren eine Gräueltat erlebt. Ich merkte, wie sehr das die Nachkommen trifft. Das heißt aber nicht, dass ich mich bei den anderen entschuldige, die dort vor kurzem beanstandet wurden", erklärte Plazer im Gespräch mit Armin Wolf.

Begründet wurde die Aktion mit "Verwaltungsübertretungen nach dem Naturschutz- und Campingplatz-Gesetz". Besonders ein Plakat mit dem Slogan "Heimat im Herzen, Scheiße im Hirn" sowie das Zeigen einer Palästina-Fahne seien beanstandet worden.

Dass auch Staatsschutz und Polizeihubschrauber im Einsatz waren, erklärte Plazer mit möglichen extremistischen Gruppen in linken Bewegungen. Der Einsatzleiter sei zudem "vertraut mit der Antifa-Szene" und kenne viele der Teilnehmer persönlich – auch ohne Ausweise.

Einsatz schlägt hohe Wellen

Der vierstündige Einsatz am Sonntag hatte ein gewaltiges Ausmaß: Drei Streifen, Verfassungsschutz, Asylbehörde, Bezirkshauptmannschaft, Hundeführerin, Sondereinheit und Hubschrauber waren beteiligt. 32 Personen wurden kontrolliert, 62 Verwaltungsübertretungen festgestellt, zwei Menschen leisteten laut Polizei Widerstand.

Politisch schlug der Einsatz hohe Wellen: Landeshauptmann Peter Kaiser berief einen Runden Tisch ein, Kanzler und Bundespräsident forderten "Augenmaß". Das Innenministerium versprach Aufklärung – auch auf Druck zivilgesellschaftlicher Gruppen.

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